Die gezielte Suche nach bestimmten Erregern ist ein seit vielen Jahren etabliertes Verfahren
Bestimmte Bakterien stellen eine besondere Herausforderung für Krankenhäuser dar. Diese Bakterien oder auch Erreger besitzen Eigenschaften, die die Wirksamkeit von Antibiotika abschwächen oder verhindern. Dies wird als Resistenz bezeichnet.

Zu diesen Bakterien gehören zum Beispiel MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). Über den MRSA wird wiederholt in der Zeitung oder im Fernsehen berichtet.

Im Krankenhaus oder auch beim Hausarzt bezeichnet man diese Bakterien als Multiresistente Erreger, abgekürzt MRE.

Multiresistente Bakterien werden häufig als Krankenhauskeime genannt. „Diese Erreger kommen natürlich auch außerhalb von Krankenhäusern, zum Beispiel beim Hausarzt oder in Pflegeeinrichtungen vor. Viele Menschen sind Träger dieser Keime, ohne es zu wissen“, erklärt Helmut Wägeling.

„Wenn Menschen mit multiresistenten Bakterien besiedelt sind, spricht man auch von einer Kolonisation“, fügt Wägeling hinzu.

Die Keime siedeln sich sehr häufig in der Nase und im Darm an.

Für diese Träger sind diese Keime in der Regel kein Problem, weil eine gute Gesundheit vor einer Erkrankung schützt.  „Eine Behandlung mit Antibiotika ist meist erst notwendig, wenn die Bakterien zum Beispiel durch die Haut nach einer Operation in die Blutbahn eindringen. Dies wird als Infektion bezeichnet“, ergänzt Astrid Wehry.

 

gezielte Suche nach Infektionen
Eine Infektion mit multiresistenten Bakterien, gerade bei Schwerkranken, ist schwierig zu behandeln. In der OSK gilt deshalb eine höhere Achtsamkeit. Bei bestimmten Patienten, die in der OSK stationär aufgenommen werden, sucht man gezielt nach diesen Bakterien. „Diese gezielte Suche wird als Screening bezeichnet“ sagt Wehry.

Bereits vor Jahren hat die OSK eine Suche (Screening) für bestimmte Patientengruppen eingeführt. „Dadurch sollen kolonisierte Personen schnell erkannt werden“ erklärt Helmut Wägeling.

Zu diesen Gruppen gehören zum Beispiel Patienten bei denen in der Vergangenheit bestimmte Bakterien festgestellt wurden. Oder die Patienten waren in den letzten Monaten wiederholt im Krankenhaus. „Wird ein Patient stationär im Krankenhaus aufgenommen, wird dieser zu festgelegten Punkten befragt und aufgrund der Antworten wird entschieden, ob ein Screening erforderlich ist“ erläutert Wehry.

 

In der OSK werden durch diese Maßnahme mehrere tausend Abstriche in Jahr durchgeführt
Eine Suche oder auch Screening umfasst einen Abstrich des Nasen-Rachenraums, des Enddarms. Die Suche wird eventuell durch einen Abstrich von schlecht heilenden Wunden oder anderem erweitert.
In der OSK werden durch diese Maßnahme mehrere tausend Abstriche in Jahr durchgeführt.  „Wurde bei einem Patienten die Besiedlung mit einem besonderen Keim nachgewiesen, werden zusätzliche Schutzmaßnahmen durchgeführt“, sagt Herr Wägeling.