Umfassende Untersuchung

Vorsorge

Die Untersuchung der Brust erfolgt regelmäßig im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen oder wenn die Patientin selbst Veränderungen bemerkt. Beide Brüste und Achselhöhlen werden sorgfältig abgetastet, um Verhärtungen und Knoten festzustellen. Außerdem wird auf Hautveränderungen, Einziehungen, Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze oder eine Veränderung der Größe und Form der Brust geachtet.

Mammographie-Screening

Das Mammographie-Screening wird für alle Frauen von 50 bis 69 Jahren angeboten. Das Brustzentrum ist mit den dazu ermächtigten operierenden Ärzten Teil dieses Screenings. Mit der Mammographie, der Röntgendarstellung der Brustdrüse, können bereits millimetergroße Tumoren erkannt werden. Bei Auffälligkeiten im Mammographie-Screening, bei der Vorsorgeuntersuchung oder bei selbst bemerkten Veränderungen ermöglichen wir eine tägliche Anmeldung in der Brustsprechstunde.

Ultraschalluntersuchung

Die Ultraschalluntersuchung der Brust mit hochauflösenden Sonographiegeräten bietet die Möglichkeit einer genauen Beurteilung von Knoten und Unterscheidung von Zysten. In bestimmten Fällen kann die Durchführung einer Kernspintomographie sinnvoll sein.

Stanzbiopsie

Vor der Operation kann in örtlicher Betäubung eine Probe (Stanzbiopsie) aus dem Knoten entnommen werden, die feingeweblich untersucht wird.

In einem ausführlichen Gespräch werden mit der Patientin die Befunde und die geplante Operation besprochen. Zur Planung der Operation werden regelmäßig Fallbesprechungen mit den an der Behandlung beteiligten Spezialisten abgehalten.

Operative Therapie

Narkose

Mit dem Anästhesisten werden alle Fragen zur Narkose erörtert. Bei Begleiterkrankungen werden eventuell weitere Untersuchungen veranlasst, um das Narkoserisiko zu minimieren.

Entfernung des Tumors

Die vollständige operative Entfernung des Tumors ist das wichtigste Ziel und in mehr als zwei Drittel der Fälle brusterhaltend möglich. Bei Operationen, die die Form der Brust beeinträchtigen oder bei einer Brustamputation wird frühzeitig der spezialisierte plastische Chirurg in das Behandlungskonzept einbezogen.

Manchmal sind die Veränderungen in der Brust nicht tastbar, sondern nur in der Mammographie oder mit dem Ultraschall sichtbar. In diesem Fall wird der auffällige Bezirk vor der Operation mit einem dünnen Draht markiert. Das entfernte Gewebe wird während der Operation geröntgt, um zu kontrollieren, ob der auffällige Befund vollständig entfernt ist.

Untersuchung des Gewebes während der OP

Durch die Schnellschnittuntersuchung kann der Pathologe dem Operateur während der Operation die Diagnose mitteilen. Danach richtet sich die weitere Ausdehnung der Operation und eine Zweitoperation kann meist vermieden werden.

Bei einem bösartigen Tumor müssen zur Ausbreitungsdiagnostik die Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt werden. In geeigneten Fällen kommt die bewährte Technik der "Wächter-Lymphknoten-Entfernung" (sentinel-node) zur Anwendung.

Durch eine spezielle Markierung können mit Hilfe einer "Gamma-Sonde" während der Operation die ersten vom Tumor wegführenden Lymphknoten erkannt und unter Schonung des übrigen Gewebes entfernt werden.

Nur die feingewebliche mikroskopische Begutachtung nach der Operation kann die Diagnose gut oder bösartig stellen. Hierbei werden auch sämtliche tumor-biologischen Faktoren bestimmt (Prognose-Faktoren) die über eine weiterführende Chemo- und/oder Hormontherapie entscheiden.

Weitere Therapie

Ärztliche Visite

Bei den täglichen Visiten werden nicht nur die Wundverhältnisse inspiziert, sondern es wird auch auf die gesamte seelisch-körperliche Situation der Patientin eingegangen.

Sozialberatung

Ob Haushaltshilfe, Kur, Rehabilitation oder jede andere Hilfe und Beratung - die Mitarbeiter der Sozialberatung stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Physiotherapie

Frührehabilitation und Erhaltung der Armfunktion nach Brustoperationen werden durch konsequente und individuelle Physiotherapie von Anfang an gefördert.

Tumorkonferenz

Eine optimale Behandlung von Brustkrebs nach modernsten Gesichts- punkten ist nur interdisziplinär möglich. In der wöchentlichen Tumorkonferenz diskutieren Ärzte aller an der Behandlung beteiligten Fachgebiete.

Falls erforderlich, wird die Chemotherapie in Absprache mit der Frauenklinik von den internistischen Onkologen geleitet und überwacht. Im Rahmen von Studien haben die Patientinnen Zugang zu neuesten Behandlungsansätzen oder Medikamenten.

Psychoonkologie

Zur Verarbeitung der Diagnose Brustkrebs stehen den Patientinnen ausgebildete Psychoonkologen schon während des stationären Aufenthaltes zur Verfügung.

Strahlentherapie

Die obligatorische Strahlentherapie nach einer brusterhaltenden Operation wird mit modernen Geräten von Spezialisten durchgeführt.

Selbsthilfegruppe

Die Selbsthilfegruppe für Frauen nach Krebs ist zu einer Institution des Gedankenaustausches für Betroffene geworden. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Brustzentrum. Regelmäßig finden gemeinsame Aktionen statt.

Entlassungsgespräch

Bei dem Entlassungsgespräch werden alle Fragen mit der Patientin besprochen. Die weitere Nachsorge erfolgt in der frauenärztlichen Praxis, in die sämtliche Untersuchungsergebnisse und Behandlungsempfehlungen in einem umfassenden Arztbrief übermittelt werden.

Die Patientin entscheidet zusammen mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt, ob sie sich bei ihrer Krankenkasse in das Disease Management Programm (DMP Brustkrebs) einschreiben lassen möchte. Die Frauenkliniken Ravensburg und Wangen sind zugelassene DMP-Kliniken.