Allgemein- und Visceralchirurgie

Physiotherapie

Bei Ihnen war möglicherweise eine größere Bauchoperation notwendig. Ihre physiotherapeutische Betreuung hilft Ihnen bei der in Stufen aufgebauten Mobilisation und der Verbesserung Ihrer Kreislaufsituation. Neben Ihrer allgemeinen Aktivierung werden Sie geschult, wie Sie sich schmerzfrei bewegen und aufrecht halten können.

Weiterhin schulen wir Sie in bewusster Atmung, Beckenbodentraining und können Ihren Darm manuell oder elektrisch stimulieren. Bei der elektrischen Darmstimulation handelt es sich um Reizstrom, welcher auf Ihrer Bauchdecke angelegt wird und gezielt die Peristaltik anregt.

Durch den zielgerichteten Einsatz von Hilfsmitteln sind Sie baldmöglichst imstande, sich selbstständig zu versorgen. Zusätzlich hilft Ihnen die Gangschule bei der Förderung der Verdauung und der Darmaktivierung.

Frauenheilkunde

Physiotherapie

In der Frauenklinik werden Frauen nach Brust- und Unterleibsoperationen physiotherapeutisch behandelt. Während ihres stationären Aufenthaltes unterstützen wir ihren Genesungsprozess durch vielfältige Behandlungskonzepte.

Nach Brustoperationen besteht die Gefahr von Schonhaltungen, die durch Dehnlagerungen, schmerzlindernde Maßnahmen, Narbenpflege und eine frühe Mobilisation vermieden werden können. Ein Lymphödem, welches durch die Entnahme mehrerer Lymphknoten und der Verletzung des Gewebes nach der Operation entstehen kann, wird durch eine gezielte Lymphdrainage behandelt. Hierbei handelt es sich um eine Verbesserung des Rückflusses durch sanfte Griffe auf der Haut. Gleichzeitig wird gezielt ein Abtransport von Flüssigkeit und Eiweiß gefördert.

Des weiteren informieren wir über Vorsichtsmaßnahmen und Prophylaxen, die einer schnelleren Genesung dienen sollen. Nach Unterleibsoperationen wird die Patientin frühestmöglich mobilisiert und die Muskulatur, vor allem die des Beckenbodens, gezielt aktiviert. Zusätzlich geben wir Tipps und Hilfestellungen zur besseren Bewältigung des Alltags.

Ziel und Aufgabe der Physiotherapie ist bei allen Krankheitsbildern die bestmögliche Wiederherstellung der Mobilität und die Wiedereinbindung in den Alltag.

Geburtshilfe

Physiotherapie

In der Geburtshilfe betreuen wir Sie nach einer Spontangeburt oder einem Kaiserschnitt, sowie bei Risikoschwangerschaft insbesondere wenn Sie eine lange eingeschränkte oder absolute Bettruhe einhalten müssen. In der Frauenheilkunde steht neben Ihrer schnellstmöglichen Selbständigkeit als junge Mutter die Rückbildung von schwangerschaftsbedingten Veränderungen bei Ihnen im Vordergrund. Besonders die Wahrnehmung und Aktivierung Ihres Beckenbodens und Ihrer Bauchmuskulatur, die durch die Schwangerschaft in Mitleidenschaft gezogen wurden, werden geschult. Dies geschieht in Einzel- und Gruppentherapie. Alle Frauen, die in unserem Hause entbunden haben, erhalten eine genaue, individuelle Frühwochenbettgymnastik und ein Informationsblatt mit Übungen und Tipps. Zusätzlich bieten wir Ihnen wenn nötig Entspannungstechniken wie Massagen oder Wärmetherapie an. Dies richtet sich vor allem an Patientinnen mit langer Liegedauer.

Gefäß-, Endovascular- und Thoraxchirurgie

Physiotherapie

Ihre physiotherapeutische Behandlung ist ein gezieltes angepasstes Gefäß- beziehungsweise Herzkreislauftraining welches unabdingbar ist.

Die Anleitung von aktiven Übungen und die Gangschule - mit und ohne Hilfsmittel - fördert die Durchblutung und gibt Ihnen das Vertrauen in die eigene Bewegung zurück. Später kommt bei Ihnen die medizinische Trainingstherapie hinzu, um Ihre Ausdauer zu steigern und Ihnen Sicherheit zu vermitteln.

Im Fall einer Amputation kümmern wir uns zunächst um die Formung und Abschwellung Ihres Stumpfes und sorgen für eine gute Funktion der angrenzenden Strukturen.

Im Rahmen Ihrer Möglichkeiten beginnen wir mit einer frühen Mobilisation. Sobald die Wundverhältnisse es zulassen, wird Ihre erste Prothese nach Absprache mit uns vom Orthopädiemechaniker angepasst. Mit Ihnen gemeinsam erarbeiten wir den Umgang mit der Prothese und anderen Hilfsmitteln.

Das Ergebnis von Therapie und der technischen Ausstattung durch das Orthopädiefachgeschäft unterstützen Sie selbständig im Alltag zu handeln.

Handchirurgie

Wir behandeln Sie bei Funktionseinschränkungen an Fingern und Händen in der Akut- und Rehabilitationsphase. Die stationäre Frühmobilisation erfolgt in enger Absprache mit dem jeweiligen Operateur. Je nach Diagnose und Verletzung Ihrer Hand werden in der Ergotherapie individuelle, maßangefertigte Thermoplastschienen für Sie hergestellt. Sie schaffen die optimale Voraussetzung für die weitere Therapie.

In der Handtherapie werden Ihre Funktionseinschränkungen an der gesamten oberen Extremität sowohl im Akut- als auch im Rehabilitationsfall behandelt..

Im stationären Bereich wird in täglichen Visiten im interdisziplinären Team Ihre Nachbehandlung in die Wege geleitet. Dabei werden Ihrer Diagnose entsprechend individuelle Besonderheiten berücksichtigt und die entsprechenden Behandlungskonzepte gegebenenfalls modifiziert. Ihre stationäre Frühmobilisation erfolgt in enger Absprache mit dem jeweiligen Operateur des Zentrums für Handchirurgie Ravensburg unter der Leitung von Herrn Professor Dr. Krimmer.

In der Abteilung Handtherapie betreut Sie ein hochqualifiziertes Team von Ergo- und Physiotherapeuten (Handtherapeut), das dem Verband der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie angeschlossen ist. Ständige Fort- und Weiterbildungen bei dieser Gesellschaft sorgen dafür, dass die Therapeuten immer auf einem international anerkannten hohen Niveau arbeiten.

Ihre handtherapeutische Behandlung beginnt in der Regel bereits am 1. Tag nach der Operation. Zunächst werden Sie in Ödem- und Kontrakturprophylaxen eingewiesen.

Zusätzlich wird mit Ihnen ein Eigentrainingsprogramm erarbeitet, welches speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.

 

In der Handtherapie wenden wir folgende Behandlungsmethoden an:

  • Manuelle Therapie
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Techniken aus der funktionellen Bewegungslehre
  • PNF
  • Kryotherapie
  • Wärmetherapie
  • Widerlagernde Mobilisation
  • Kompressionsverbände
  • Narbenpflege und Behandlung
  • Grob- und Feinmotoriktraining
  • Koordinationstraining
  • ADL - Aktivitäten des täglichen Lebens (Handgeschicklichkeit)
  • Desensibilisierung (bei Überempfindlichkeiten)
  • Sensibilitätstraining (nach z. B. Nervenverletzungen)
  • Spiegeltherapie z. B. bei Patienten mit einer Schmerzsymptomatik(Phantomschmerzen/ CRPS= komplexes regionales Schmerzsyndrom)

Die hohe fachliche Kompetenz, ausgereiften Nachbehandlungskonzepte und die enge Zusammenarbeit zwischen Ihnen, dem Arzt und dem Therapeuten ermöglichen einen maximal möglichen Erfolg.

Schienenversorgung

Die jeweiligen Schienen werden aus Thermoplastmaterial individuell für Sie und entsprechend der Nachbehandlungskonzepte angefertigt. Sie schaffen die optimale Voraussetzung für Ihre weitere Therapie nach konservativ oder operativ behandelter Hand.

Das gesamte Spektrum der Schienenversorgung wird abgedeckt:

Lagerungsschienen

  • zur Immobilisation/ Ruhigstellung bei Frakturen,
  • zur Lagerung z.B. nach Dupuytrenscher-OP
  • zur Unterstützung der Wundheilung

Spezielle Übungsschiene

  • zur Frühmobilisation um Verklebungen und Kontrakturen und dadurch funktionelle Bewegungseinschränkungen zu vermeiden und somit die Gelenk - und Strukturbeweglichkeit zu fördern z. B. bei der Beugesehnennaht die sogenannte "Kleinert -Schiene"

Redressierende Schienen

  • bei Bewegungseinschränkungen zum Aufdehnen des Weichteilgewebes in Streckung/Beugung z. B. bei einer Beugekontraktur

 

 

Korrekturschienen

  • bei angeborenen, krankheits- oder unfallbedingten Deformitäten der Hände

 

 

Innere Medizin

Physiotherapie

In unseren Abteilungen der Inneren Medizin werden Sie betreut bei Erkrankungen der Nephrologie, der Gastroenterologie, der Diabetologie, der Pulmologie sowie der Kardiologie. Das betrifft Sie beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten, Nierenversagen, Magen-Darmerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Infektionen.

Sind Sie von einer solchen, oft schweren Erkrankungen betroffen - wie etwa Organversagen bei Infektionen - erfordert Ihre Therapie ein besonderes Einfühlungsvermögen. Durch unsere Behandlung erreichen wir eine Beeinflussung Ihrer Atemwegsmechanik und Atmungsregulation, eine Ökonomisierung der kardiopulmonalen Funktion sowie der Kreislauf- und Organfunktion, eine Zunahme Ihrer passiven und aktiven Beweglichkeit der Gelenke und der Wirbelsäule und somit eine Förderung Ihrer Selbständigkeit und Mobilität.

Um diese Ziele zu erreichen, trainieren wir mit Ihnen Ausdauer, Kraft, Koordination und Gleichgewicht. Zusätzlich soll eine Verbesserung Ihrer Alltagsfähigkeiten sowie Möglichkeiten zur Selbsthilfe erreicht werden. Kann dies nicht in vollem Umfang erfolgen, erarbeiten wir mit Ihnen Kompensationsmöglichkeiten sowie den korrekten Umgang mit Hilfsmitteln.

Durch die physiotherapeutische Behandlung wird Ihre Wiedereingliederung in das tägliche Leben und damit die Wiederherstellung Ihrer Belastbarkeit für den Alltag und das Berufsleben erleichtert.

Intensivmedizin

In unserer Physiotherapie stehen der Erhalt der Funktionen von Gelenken, Nerven und Muskulatur sowie die Vermeidung von Folgeschäden im Vordergrund. Schrittweise unterstützen wir das Wiedererlernen physiologischer Atmung, den Lagewechsel und die Aktivitäten des täglichen Lebens. Dazugehören zu Beginn Funktionen wie selbständiges Umlagern einer Extremität oder unterstützendes Bewegen im Bett. Später folgen komplexere Vorgängewie Essen, Anziehen und Waschen. Die Methoden reichen vom passiven Bewegen über die Fazilitation (Bewegungsbahnung) und Atemtherapie bis hin zur Mobilisation aus dem Bett. Dabei wird dem Patienten so viel Hilfe wie nötig aber so wenig wie möglich gegeben, um ihm möglichst viel Selbständigkeit zu gewährleisten. Die Weiterbehandlung bei Verlegung auf Normalstation erfolgt übergangslos durcheine direkte Übergabe von Therapeut zu Therapeut.

Die Logopädie ist auf den Intensivstationen ein wesentlicher Bestandteil des therapeutischen Gesamtkonzeptes.

Unter einer Tracheotomie versteht man die operative Eröffnung der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes. In die entstandene Öffnung wird eine Kanüle eingesetzt, welche die Atemluft umleitet. Gründe dafür können unter anderem Langzeitbeatmung, schwerste Schluckstörungen, Verlegung der Atemwege und beidseitige Stimmlippenlähmungen sein.Diese Kanüle hat gravierende Folgen für die Sprech- und Schluckfunktion. Sprechen ist in den meisten Fällen nicht mehr, Schlucken nur stark eingeschränkt möglich. Die Logopädie ist deshalb auf den Intensivstationen ein wesentlicher Bestandteil des therapeutischen Gesamtkonzepts. Primäres Ziel der Logopädie ist das Entwöhnen von der Kanüle bis zu ihrer Entfernung.

In der logopädischen Therapie werden gezielte Übungen zur Verbesserung verlorener oder eingeschränkter Funktionen durchgeführt – immer im Hinblick darauf, den Schutz der Atemwege vor Speichel, Sekret und/oder Nahrung zu gewährleisten. Die Einschätzung des Logopäden ist bei der ärztlichen Entscheidung zur Entfernung der Trachealkanüle maßgeblich.

Kinder- und Jugendmedizin

In der Klinik für Kinder und Jugendliche werden Patienten ab dem ersten Lebensmoment bis ins Jugendalter in allen verfügbaren Fachbereichen behandelt. Im Fokus der Therapie Ihres Kindes stehen Erkrankungen aus dem Gebiet der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Neurologie. Hierbei handelt es sich häufig auch um angeborene Fehlbildungen oder Organschäden.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Patienten mit Mucoviscidose. Eine gezielte und abwechslungsreiche Atemtherapie ist für Ihr betroffenes Kind unerlässlich. Damit die Behandlung spielerisch gestaltet werden kann, stehen kindgerechte Übungsmaterialien zur Verfügung. Diesbezüglich sind unsere Therapeuten speziell geschult.

Eine weitere Besonderheit in der Kinderklinik ist die Neonatalogie. Bei Frühgeburten unterstützen wir die Atmung aber auch die Fähigkeiten Ihres Neugeborenen, sich gegen die Schwerkraft zu bewegen. Dabei kommen Konzepte wie Bobath oder Vojta zur Anwendung. Beide Methoden orientieren sich an der normalen Bewegungsentwicklung und helfen Ihrem Kind dabei, seine/ihre Muskulatur zu aktivieren. In der Vojta-Therapie werden bestimmte Zonen am Körper durch Druck gereizt. Dadurch kommt es zu einem Abruf von gespeichertren Bewegungsmustern, die einen Haltungshintergrund erfordern und fördern.

In der Inneren Medizin und der Chirurgie kommen neben den herkömmlichen physiotherapeutischen Maßnahmen auch die osteopathischen Behandlungstechniken zum Einsatz, welche den Körper in seinem Selbstheilungsprozess stimulieren und unterstützen. Die Therapie Ihres Kindes findet in enger Abstimmung mit anderen Berufsgruppen und Ihnen - den Angehörigen - statt. Ziele, Hilfsmitteleinsatz, Maßnahmen und Heimprogramme besprechen wir mit den Eltern, um ein optimales Ergebnis und Miteinander zu erreichen.

 

Angebotene Behandlungen:

  • Krankengymnastik nach Vojta
  • Krankengymnastik nach Bobath
  • Rückenschule
  • Esstherapie nach Castillio Morales
  • Elternanleitung
  • unterstützende orthopädische Therapie bei Fußdeformität
  • Mukoviscidoseambulanz
  • Lymphdrainage
  • Kinder mit angeborenen Fehlbildungen im Gesichtsbereich, zentralmotorischen Körperbehinderungen oder angeborenen Hörstörungen
  • Kinder mit Problemen des Spracherwerbs bzw. der Aussprache
  • Kinder und Jugendliche mit myofunktionellen Störungen
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Redeflussstörungen, z. B. Stottern
  • Jugendliche und Erwachsene mit Schädel- oder Hirnverletzungen

 

 

Neurochirurgie

Physiotherapie

Sind Sie betroffen von Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns, liegt unser Therapie-Fokus auf der Behandlung Ihrer Lähmungen, Koordinationsstörungen, Wahrnehmungsausfällen und Gleichgewichtsdefiziten. Bei Ihrer Behandlung bei diesen Symptomen ist es für uns nicht wesentlich, ob es sich um einen Schlaganfall oder eine neurochirurgische Operation handelt, lediglich Art und Ausprägung Ihres Funktionsdefizits sind therapierelevant.

Unsere Physiotherapeuten, die über jahrelange Erfahrungen auf dem Gebiet der Hirnverletzungen verfügen, behandeln Sie nach dem Bobath-Konzept und anderen ausgewählten aktuellen Therapiekonzepten. Im Vordergrund stehen Methoden, welche die in Ihrem Gehirn schon abgespeicherten Bewegungen und Funktionen des täglichen Lebens reaktivieren können. Über spezielle Reizsetzung, manuelle Anbahnung, Wiederholung und geführte Bewegung werden Sie diese Abläufe wiedererlernen. Zusätzlich stehen für Sie verschiedene Hilfsmittel für eine frühe Vertikalisierung und Mobilitätsförderung zur Verfügung.

Auf der Neurochirurgie werden Sie nach einer Wirbelsäulenoperation von unseren Physiotherapeuten begleitet und zu wirbelsäulenschonendem und schmerzfreiem Bewegen und Üben angeleitet. Zusätzlich erhalten Sie ein Informationsblatt mit Hinweisen zur Anatomie, dem weiteren Vorgehen und rückengerechtem Verhalten im täglichen Leben. Die Belastung wird langsam gesteigert, sodass Sie sich zum Ende des Klinikaufenthaltes bestmöglich auf der Ebene und der Treppe bewegen können.

Sollten bei Ihnen im Zusammenhang mit der Erkrankung der Wirbelsäule Lähmungen auftreten, wird Ihr Nerv oder Ihr Muskel durch Elektrotherapie direkt stimuliert, um Ihre Muskulatur zu reaktivieren und zu erhalten bis der eigene Nerv sich wieder reorganisiert hat. Für eine Verbesserung Ihres Gangbildes können auch Fußheberschienen zum Einsatz kommen.

Schon ab dem ersten stationären Tag im Krankenhaus helfen Ihnen unsere Physiotherapeuten, je nach Schweregrad der Erkrankung, Ihre Extremitäten wieder einzusetzen, sich selbständig ressourcenorientiert zu bewegen und den Alltag bestmöglich zu gestalten. Dies dient der idealen Vorbereitung auf Ihr Leben zu Hause, den poststationären Aufenthalt oder aber auf Ihren übergangslosen Einstieg in eine Rehabilitation.

Neurologie

Bei neurologischen Erkrankungen werden Sie mit ganzheitlich therapeutischen Ansätzen behandelt, die auf Ihre aktuelle Situation zugeschnitten sind.

Am Anfang steht das Erkennen Ihrer funktionellen Probleme und Funktionen in Abstimmung mit Ihren Zielen (Partizipation).

Ihre Behandlung steht in einer Wechselbeziehung zwischen der Reduzierung der Kompensation Ihrer betroffenen Körperteile und der Optimierung aller Ihrer Funktionen, wie z.B. die Verbesserung Ihrer Haltungskontrolle, der selektiven Bewegung durch Anbahnung (Facilitation) und das Wiedererlernen einer motorischer Kontrolle.

Ziel ist es, dass Sie handlungsfähig, selbständig und unabhängig von Hilfspersonen werden.

Dafür bedienen wir uns an den neuesten evidenzbasierten Behandlungskonzepten im neurologischen Bereich.

Eine "Schlüsseltherapie" stellt das Bobath-Konzept dar, welches ein Ansatz zur Problemlösung in der Befundaufnahme und Behandlung von Personen mit Störungen von Tonus, Bewegung und Funktion, verursacht durch eine Läsion im ZNS bietet.

Die Behandlung von verschiedenen neurologischen Erkrankungen erfolgt in der Abteilung für Neurologie und klinischer Neurophysiologie. Durch die Stroke Unit (Schlaganfallspezialeinheit) ist die Abteilung auf die Versorgung nach akutem Schlaganfall spezialisiert. Bereits ab dem ersten Tag nach dem Schlaganfall werden die Ressourcen gefördert, um eine größtmögliche Selbständigkeit wieder zu erreichen.

Die Behandlung zielt auf eine höchstmögliche Eigenständigkeit im Alltag ab. Wir analysieren Bewegungsabläufe, um Kompensationsstrategien zu minimieren und physiologische Haltungs- und Bewegungsabläufe zu fördern.

Die Therapie in der Akutphase umfasst insbesondere folgende Maßnahmen:

  • Beratung und Aufklärung der Patienten und deren Angehörigen
  • Therapeutisches Führen zur Bewegungsanbahnung ( z.Bsp. nach Affolter )
  • Facilitation der Extremitäten
  • passive/assistive/aktive Mobilisation ( z.Bsp nach Bobath; Kognitiv Therapeutische Übungen nach Prof Perfetti) zur Vermeidung von pathologischen Bewegungsmustern und Ausweichbewegungen
  • ADL - Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Körperwahrnehmung
  • Grob- und Feinmotoriktraining durch Beüben der Greiffunktionen für Alltagsaktivitäten unter Einsatz funktioneller Spiele
  • Koordinationstraining
  • Verbesserung der kognitiven Leistungen durch Hirnleistungstraining ( z.B. mit speziellen Programmen am PC)
  • Behandlung von visuellen Wahrnehmungsstörungen ( Hemianopsie, räumlich-konstruktiven Störungen, etc)
  • Neuropsychologisches Training

Logopäden behandeln die vielfältigen, im Zusammenhang mit Hirnerkrankungen erworbenen Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.

Ziel der logopädischen Therapie ist es, die Kommunikations- bzw. die Kau- und Schluckfähigkeit des Patienten z. B. nach einem Schlaganfall so schnell wie möglich zu verbessern oder wieder herzustellen. Eine detaillierte Eingangsuntersuchung bildet die Grundlage einer auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmten Therapie. Die daraus resultierenden spezifischen Übungen basieren auf Behandlungskonzepten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Patient steht im Mittelpunkt unseres Handelns - eingebunden in ein Konzept interdisziplinärer Zusammenarbeit.

Palliativmedizin

Physiotherapie

Die Palliativmedizin widmet sich Ihnen, wenn Sie unter einer unheilbaren Krankheit im fortgeschrittenen Stadium leiden und nur noch begrenzte Lebenszeit haben.

Ein multiprofessionelles Team bestehend aus Ärzten, Psychoonkologen, Sozialberatung, Pflegeüberleitung, Pflege, Kunst- und/oder Musiktherapeuten, Seelsorge, Ehrenamtlichen, Aroma- und Fußreflexzonentherapeuten (nur EK), sowie Physiotherapeuten kümmern sich um Sie und erstellen gemeinsam einen Behandlungsplan zu Ihrer ganzheitlichen Behandlung.

Physiotherapeutisch kommen bei Ihnen leichte angepasste krankengymnastische Übungen, Mobilisation, entspannende Maßnahmen wie z.B. Massagen, Körperwahrnehmung, Atemtherapie und Hilfsmittelversorgung zum Einsatz. Angehörige werden miteinbezogen und geschult, Ihnen ebenfalls gezielte Hilfestellung leisten zu können.

Das Behandlungsziel ist weniger Ihre Rehabilitation oder die Lebensverlängerung, als vielmehr die Sicherung Ihrer Lebensqualität durch engmaschige Symptomkontrolle, sowie die begrenzte Erhaltung oder leichte Verbesserung Ihrer gegenwärtigen körperlichen und seelischen Umstände und somit die Verringerung Ihrer Abhängigkeit und der Erhalt Ihrer Würde.

Schmerzmedizin

Überwiegend werden Sie in dieser Abteilung behandelt, wenn Sie unter einem chronischen Schmerzsyndrom bzw. einer chronischen Schmerzerkrankung leiden.

Der Schmerz, zunächst Symptom eines vorausgehenden Ereignisses, wird zur eigenständigen Erkrankung, sobald man mehr als 3 - 6 Monate täglich darunter leidet und er zu körperlichen, psychischen und sozialen Einschränkungen führt.

Häufige Diagnosen sind hierbei besonders Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Rheumatische Schmerzen, Neuralgien beispielsweise Gürtelrose, Tumorschmerzen, Schmerzen durch Abbauprozesse (bei Osteoporose oder Arthrose), Phantomschmerzen sowie komplexe regionale Schmerzsyndrome (CRPS).

Ihre Behandlung wird immer multidisziplinär geplant und ausgeführt.

In der Physiotherapie wird Wert gelegt auf das Erlernen von Grenzen in Bezug auf Ihre Bewegung, Kraft, Belastung und Schmerz. Dies schult Ihre Körperwahrnehmung und festigt Ihr Vertrauen in die eigene Bewegung. Ausdauer-, Dehnungs- und Kräftigungsübungen heben Ihre Schmerzreizschwelle an, beseitigen muskuläre Dysbalancen und erlauben Ihnen eine physiologische Bewegung. Außerdem wird gemeinsam mit Ihnen ein Alltagstraining erarbeitet, welches Sie nach Ihrem Aufenthalt bei uns selbständig umsetzen können.

Ziel ist bei dieser Patientengruppe ausdrücklich nicht die Beseitigung der Schmerzen, sondern die Verbesserung Ihres Allgemein- und Gesundheitszustandes, sowie Ihre Leistungssteigerung und die Reduktion Ihrer Ängste, um Ihre Lebensqualität zu verbessern und die Alltagsaktivität zu erhöhen.

Ergotherapeuten mit Erfahrung in der Schmerztherapie behandeln Sie bei unterschiedlichen Schmerzsymptomatiken wie z. B.

  • CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom)
  • Phantomschmerzen (nach akuten Amputationen)
  • Amputationsschmerzen
  • chronische Schmerzen, Schmerzgedächtnis

Dabei wenden wir verschiedene Therapiemethoden an:

  • Die Spiegeltherapie (Mithilfe eines Spiegels wird Ihre gesunde Extremität gespiegelt und durch Ausführung spezieller Übungen die kortikale Reorganisation angeregt). Sie wird in der Schmerztherapie vor allem bei Phantomschmerzen und bei CRPS angewendet.
  • Die Kognitiv Therapeutischen Übungen nach Prof. Perfetti (Das Ziel der neurokognitiven Therapie ist eine gezielte Reorganisation im zentralen Nervensystem. Sie sollen durch bewusstes Hinspüren und Hindenken Ihren Körper besser verstehen und damit den chronischen Schmerz unter Kontrolle bringen.).

Weiterhin hat die Ergotherapie hier folgende Schwerpunkte:

• Desensibilisierung z. B. am Amputationsstumpf mit verschiedenen Medien

• Einüben physiologischer Haltungs- und Bewegungsabläufe

• Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)

• individuell angefertigte Thermoplastschienen z. B. Lagerungsschiene der Hand bei CRPS

• Sensibilitätstraining bei Störungen der Wahrnehmung von taktilen Reizen

 

Unser Ziel in der Schmerztherapie ist es, durch spezielle Wahrnehmungsübungen Ihren Schmerzkreislauf zu durchbrechen.

Unfallchirurgie und Orthopädie

Physiotherapie

In der Abteilung der Unfallchirurgie und Orthopädie behandeln wir Sie, wenn Sie Verletzungen aller Schweregrade von Knochen, Bändern und Sehnen am gesamten Stütz- und Bewegungsapparat haben. Dabei kann es sich sowohl um Sportverletzungen als auch um Arbeits- und Wegeunfälle handeln.

Die Orthopädie befasst sich mit der Behandlung von Arthrosen und der Implantation von Total- und Teilprothesen aller großen Gelenke sowie deren Wechsel.

Diese Bereiche erfordern eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Physiotherapeuten und Ihnen - dem Patienten. Bei der täglich stattfindenden Visite an Ihrem Patientenbett und in der anschließenden Feinabstimmung zwischen Ihnen, dem Arzt und dem Therapeut werden die aktuell notwendigen individuellen Maßnahmen gemeinsam besprochen und eingeleitet. Dies gewährleistet Ihre optimale therapeutische Versorgung.

Ein primäres Ziel der Physiotherapie nach einem operativen Eingriff bei Ihnen ist Ihre sofortige Aktivierung zur Vermeidung von Folgeschäden wie z.B. Lungenentzündungen oder Kreislaufproblematiken. Neben Ihrer umgehenden Mobilisation und Kräftigung der umgebenden Strukturen liegt das Augenmerk insbesondere auf der Funktionsverbesserung Ihres operierten oder verletzten Gebietes.

Unterstützend zu den aktiven Maßnahmen kommen Hilfsmittel wie motorisierte Bewegungsschienen zum Einsatz, die eine optimale und gleichmäßige Bewegung von Schulter, Knie oder Ellenbogen über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglichen.

Sollte bei Ihnen eine Beinlängendifferenz festgestellt werden, erstellen unsere Physiotherapeuten für Sie eine provisorische Schuherhöhung, womit Sie umgehend auf eine veränderte Statik reagieren können. Vorteil hierbei ist, dass schmerzhafte Haltungsfehler, noch bevor sie überhaupt entstehen, korrigiert werden.

Im weiteren Verlauf kommen bei Ihnen differenzierte physiotherapeutische Konzepte zur Verbesserung Ihrer Beweglichkeit und des Muskelaufbaus hinzu. Hier sind besonders die manuelle Therapie, die funktionelle Bewegungslehre, die propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation und die Ganganalyse zu nennen.

Bei der Manuellen Therapie handelt es sich um ein Konzept auf der Grundlage der Biomechanik zur Behandlung von neuromuskuloskelettalen Bewegungsdysfunktionen. Sie beinhaltet passive und aktive Behandlungsstrategien einschließlich manueller Techniken und therapeutischer Übungen, die unter anderem auf Muskulatur, Nerv und Gelenk Einfluss nehmen. Ziel ist immer die Verbesserung Ihrer Beweglichkeit und der Funktion.

In der späteren stationären Phase und für die Überleitung in die Rehabilitationseinrichtungen wird Ihnen ein Programm für den Alltag sowie Eigenübungen mit und ohne Geräte angeboten. Für Ihre gezielte Kräftigung steht Ihnen außerdem eine optimal ausgestattete Abteilung der medizinischen Trainingstherapie zur Verfügung. Das Gerätetraining wird, ebenso wie andere Anwendungen auch bei Ihren ambulanten Behandlungen eingesetzt. Hier werden individuelle Trainingspläne erstellt und können von Ihnen unter Aufsicht von Physiotherapeuten absolviert werden.

Urologie

Physiotherapie

Die wichtigste Aufgabe der Physiotherapie auf der Urologie ist, neben Ihrer allgemeinen Mobilisation, die Funktion Ihres Beckenbodens zu verbessern beziehungsweise Ihnen beizubringen diesen effektiv zu nutzen. Beim Beckenboden handelt es sich um die Muskulatur, die Ihr knöchernes Becken nach unten hin abschließt. Durch eine optimale Ansteuerung und Wahrnehmung dieser Struktur kann eine Inkontinenz vermieden werden.

Ihre Behandlung beginnt mit der Vorstellung der anatomischen Strukturen, welche Ihre Wahrnehmung des Beckenbodens begünstigt und schult. Darauf aufbauend werden Sie in gezielten Kräftigungsübungen angeleitet. Zum selbständigen Üben erhalten Sie ein Informationsblatt mit einem Übungsprogramm.

Begleitend arbeiten wir mit Ihnen atemtherapeutisch und an Ihrer Haltung, welches beides für eine optimale Stimulation unerlässlich ist. Dies wird deshalb immer parallel mit Ihnen durchgeführt.