Oberschwabenklinik gGmbH stellt Bilanz 2019 vor

OSK verbessert sich im Jahresvergleich um eine Million Euro

Patientenwachstum führt nicht zu Erlöswachstum

Die Oberschwabenklinik gGmbH hat das Geschäftsjahr 2019 mit Minus von 4,567 Millionen Euro abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies zwar eine Verbesserung um knapp eine Million Euro. Ursprünglich war man jedoch für 2019 von einer deutlich stärkeren Verbesserung ausgegangen. Dieses Ziel wurde verfehlt, da das Patientenwachstum nicht mit einem entsprechenden Erlöswachstum einherging.

Mit 177 400 Patienten, über 1000 mehr als im Jahr zuvor, hat die OSK so viele Kranke wie noch nie behandelt. Vor allem bei den stationären Behandlungen, wo es zuletzt Rückgänge gegeben hatte, legte die OSK zu. Die Fallzahl stieg um fast 700 auf 41 675. Im ambulanten Bereich wurden leichte Rückgänge in den Krankenhausambulanzen von der positiven Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mit den Standorten Ravensburg, Wangen und Isny aufgefangen. In Wangen machte sich bemerkbar, dass der Fachbereich Radidologie erstmals ganzjährig das MRT (Kernspintomographie) einsetzen konnte.

Erstmals seit vielen Jahren hat die Oberschwabenklinik wieder Personal aufgebaut. Im Jahresdurchschnitt waren 2726 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf umgerechnet 1724 Vollzeitstellen tätig. Gegenüber 2018 war dies ein Plus von 102 Beschäftigten beziehungsweise 43 Vollkräften. Ungebrochen ist der Trend zur Teilzeit. 1388 Beschäftigte arbeiteten 2019 in Teilzeit, 1341 in Vollzeit. Insgesamt hat die OSK im vergangenen Jahr 301 Menschen neu eingestellt, so viel wie noch in ihrer Geschichte. 210 Beschäftigte haben das Unternehmen verlassen.

Im Blickpunkt beim Personalaufbau steht insbesondere die Pflege. Die neue Finanzierung der Pflegestellen macht es den Kliniken möglich, zusätzliche Stellen zu schaffen. Trotz eines weitgehend leergefegten Fachkräftemarktes konnte die OSK 127 Pflegekräfte neu einstellen. Insgesamt sind in dieser größten Berufsgruppe der Krankenhäuser nun über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Am Jahresende waren 53 Pflegekräfte mit einem Beschäftigungsumfang von 38,4 Vollkräften mehr als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt in der OSK angestellt. Im medizinisch-technischen Dienst gab es ein Plus von 25 Beschäftigten auf umgerechnet 16,54 Vollzeitstellen.

Die Gewinnung weiterer Fachkräfte ist für die OSK der Schlüssel schlechthin in eine erfolgreiche Zukunft. Zum einen gilt, es die neu eingeführten Personaluntergrenzen zu erfüllen. Zum anderen ist es das Ziel, dies ohne Leihkräfte zu schaffen. Für  Leihpersonal gab die OSK im vergangenen Jahr rund 3,6 Millionen Euro aus. Diese Kräfte sind wesentlich teurer als eigenes Personal. Mit Blick auf die Zukunft hat die OSK ihre Anstrengungen in der Ausbildung noch einmal verstärkt. 340 junge Menschen standen in den verschiedenen Ausbildungsgängen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Pflegeberufen.

Trotz Patientenwachstums hat die OSK in 2019 das angestrebte noch bessere Ergebnis verfehlt. Grund war, dass die durchschnittliche Fallschwere erneut zurückgegangen ist. Die Zahl der für die Erlöse relevanten Case-Mix-Punkte stieg gegenüber 2018 nur um zwölf auf 42 124. Die Betten in den Kliniken waren häufig mit relativ schwach vergüteten Patienten aus der Notfallversorgung belegt. Da entsprechend Personal gebunden war, fehlten Kapazitäten für gut vergütete  planbare Eingriffe.

Die Zahl der Notfallpatienten erreichte mit 59 970 einen neuen Höchststand. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr betrug 3,5 Prozent und machte sich insbesondere am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg bemerkbar. Ins EK kamen im Herbst spürbar mehr Notfallpatienten, nachdem die Teilschließung des benachbarten Krankenhauses 14 Nothelfer in Weingarten angekündigt war.

Das Jahresergebnis der Oberschwabenklinik gGmbH enthält in diesem Jahr erstmals den Aufwand für Abschreibung und Finanzierung der nicht vom Land geförderten Immobilienkosten. Insgesamt sind für die Immobilien 7,1 Millionen Euro in den Abschluss eingeflossen. Der in den letzten Jahren veröffentlichte konsolidierte Abschluss, in dem die Ergebnisse der OSK und des Eigenbetriebes IKP des Landkreises zusammengeführt werden, muss deshalb nicht mehr erstellt werden.