Westallgäu-Klinikum in Wangen: Neue Räumlichkeiten feierlich eingeweiht

Mit einem Festakt sind die erneuerte Geburtshilfe und die neue Station im vierten Obergeschoss des Westallgäu-Klinikums in Wangen offiziell eingeweiht worden. Landrat Harald Sievers hat vor über 120 geladenen Gästen von einem Tag der Freude für die Bewohner des gesamten Westallgäus gesprochen. Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg, lobte das Westallgäu-Klinikum als zukunftsfähiges und attraktives Haus in der Region.

Minister Manfred Lucha überreicht einen Scheck in Höhe von 2,7 Millionen Euro an OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf und Landrat Harald Sievers.

Wangens OB Michael Lang, der Leutkircher OB Hans-Jörg Henle und der Bürgermeister von Isny bekennen sich zum Standort Wangen.

Architekt Philip Jauss (rechts) übergab die Schlüssel an die Leitung der neuen Station, Stephanie Brettscheider, sowie an die beiden Chefärzte, Dr. Elmar-D. Mauch (links) und Jörg Maurus.

Das Interesse an den Führungen von Hebamme Gertrud Feuerstein durch die erneuerte Geburtshilfe war groß.

Landrat Harald Sievers begrüßte viele politische Vertreter unter den Gästen, darunter viele Kreistagsmitglieder und Aufsichtsräte der OSK, die die Entwicklung der Krankenhausstruktur im Landkreis über Jahre hinweg maßgeblich geprägt haben. Den Mitarbeitern des Klinikums zollte er seinen Respekt, da sie die Umbaumaßnahmen mit Toleranz und Moral mit getragen hätten. Der Projektleiterin des Eigenbetriebes IKP des Landkreises, Margit Sigg und dem Architekten Philip Jauss sprach er seinen Dank aus für die gelungene Gestaltung und die reibungslose Umsetzung des Projektes. Mit der neuen Station im vierten Stockwerk ist ein neuer Standard der Unterbringung im Westallgäu-Klinikum erreicht worden.

Landrat bekennt sich zur kommunalen Trägerschaft
In seiner Begrüßung hob der Landrat die Bedeutung der OSK hervor: persönlich - innovativ - kommunal lautet der neue, prägnante Claim. Dieser Dreiklang charakterisiere den Klinikverbund. Die Versorgung von Patienten sei ein Akt der persönlichen Zuwendung. Die medizintechnische Ausstattung besitze einen hohen Standard. Harald Sievers bekannte sich in seiner Rede ausdrücklich zur kommunalen Trägerschaft: "Dies ist ein wesentlicher Kern unseres politischen Selbstverständnisses." Er wies darauf hin, dass es im süddeutschen Raum nur noch wenige Krankenhäuser gäbe, die in öffentlicher Hand sind.

Absolut richtige Entscheidung
"Für mich ist es eine angenehme und besondere Situation, heute hier zu sein", begann Minister Manfred Lucha. Als früherer Kreisrat war er an der Weichenstellung der Krankenhauslandschaft beteiligt. "Heute wissen wir, weiß ich, dass es absolut die richtige Entscheidung war, Leistungen zu konzentrieren und das Westallgäu-Klinikum für die Menschen im Landkreis zukunftsfähig zu machen.", erklärte Lucha. Er lobte, dass die Konzeption in Wangen qualitativ und quantitativ sehr gut gelöst sei. Auf dem Campus sei ein Leistungszentrum im ländlichen Raum mit einer gut abgestimmten ambulanten und stationären Versorgung par excellence entstanden. Das Angebot sei attraktiv und OSK sowie ZfP seien auch attraktive Arbeitgeber. Auch Manfred Lucha bekannte sich zur kommunalen Trägerschaft. Er lobte Landrat Sievers für dessen Rückhalt für die OSK.

Lucha fordert abgestimmte Strukturen
Erfolgreiche Krankenhäuser müssen nach Meinung des Ministers auch zukünftig ein Angebot bieten, das die Menschen erreicht. Es muss von dem Patienten ausgehen und sich an seinen Wünschen und Bedürfnissen orientieren. Gleichwohl dürfe das Angebot nicht ein "geborenen Verlustbringer sein. "Die Oberschwabenklinik und der Medizin-Campus-Bodensee sind Flaggschiffe in der Region. Es darf nicht sein, dass sich deren Angebote kannibalisieren", warnte Manfred Luche. Er kündigte eine baldige Einladung an beide kommunal getragenen Klinikunternehmen an.

2,7 Millionen Euro vom Land
"Das Westallgäu-Klinikum in Wangen ist das Krankenhaus für die Region. Die OSK hat ihre Hausaufgaben gemacht. Nachdem schmerzhafte Prozesse durchlaufen worden sind, ist man heute auf Erfolgskurs", bescheinigte der Minister. Er sprach sich dafür aus, dass Krankenhäuser als sehr spezielle Leistungserbringer adäquat finanziert werden sollen. An Landrat Harald Sievers und OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf überreichte er einen Scheck in Höhe von 2,7 Millionen Euro. Mit diesem Betrag fördert das Land die Modernisierungsmaßnahmen am Westallgäu-Klinikum, die insgesamt 6,98 Millionen Euro gekostet haben.

Drei Stadtoberhäupter stehen zum Standort Wangen
Die drei Oberbürgermeister und Bürgermeister der Städte Wangen, Leutkirch und Isny traten gemeinsam vors Mikrofon. Michael Lang bezeichnete dies als große Geste. "Danke für das gemeinsame Stehen zu unserem Krankenhaus im Westallgäu", so der Wangener OB. "Heute ist ein guter Tag für das gesamte Westallgäu, auch wenn noch nicht alle Schmerzen ganz verheilt sind", sagte Hans-Jörg Henle, OB von Leutkirch. "Ich freue mich aus Leutkircher Sicht über die Geburtshilfe. Heute ist es kein Thema mehr, wo ein Kind auf die Welt kommt. Da sind wir weiter als im Schussental", so Henle.

Isnys Oberbürgermeister, Rainer Magenreuter, betonte, dass er gerne zu diesem Festakt gekommen sei. "Die Diskussionen der Vergangenheit sind vorbei. Wir schauen nach vorne", so Magenreuter. Die Bürger in Isny hätten drei Krankenhäuser zur Auswahl, doch es scheine, als seien viele mit dem Westallgäu-Klinikum zufrieden. "40 Prozent der Isnyer Kinder werden in Wangen geboren. Da ist noch Luft nach oben", so der OB. Nach seinen Worten sei es ein Verdienst von Landrat Sievers, dass das Miteinander von Allgäu und dem Schussental besser geworden ist. Wichtig mit Blick auf die Kreisumlage ist es für Magenreuter, dass die Krankenhäuser kostendeckend arbeiten.

"Das Haus hat nun einen Standard, den die Mitarbeiter seit Jahren vorleben. Die Geburtshilfe hat heuet den Komfort, den Mütter erwarten", so Michael Lang. In den letzten zehn Jahren habe der Landkreis viel für das Krankenhaus getan. Vor allem habe die Geburtshilfe eine große Signalwirkung für die Region. "Echte Allgäuer werden hier auf die Welt gebracht", sagt der OB selbstbewusst. Michael Lang dankte auch den ehemaligen Chefärzten Dr. Alfons Bernhard und Prof. Dr. Andreas Grüneberger für die Leistungen in ihrer jeweiligen Ära.

Schlüsselübergabe
Architekt Philip Jauss übergab die Schlüssel an die Leitung der neuen Station, Stephanie Brettscheider, sowie an die beiden Chefärzte, Dr. Elmar-D. Mauch und Jörg Maurus. Der Schlüssel für die neue Station im vierten Obergeschoss hat die Form des Grundrisses der Klinikums.

Segensgebet für neue Räume
Pfarrerin Helena Rauch und Diakon Vitus von Waldburg-Zeil sprachen das Segensgebet für die neuen Räume. Sie erbaten auch den Segen für alle Mitarbeiter des Klinikums. Pfarrerin Rauch dankte den Verantwortlichen für die Renovierung und den Erhalt des Klinikums. Dies sei heute keine Selbstverständlichkeit.

Großes Interesse der Bevölkerung
Ab 14 Uhr war die Bevölkerung eingeladen, sich die neuen Räumlichkeiten anzuschauen. Vor allen Dingen nutzen viele Schwangere und junge Familien die Gelegenheit, sich von Hebammen und Ärzten durch die neue Geburtshilfe führen zu lassen.