Von Brüchen, Röhren und ganz viel Neugier: Kinder erleben Klinikalltag aus nächster Nähe

Die Kinder haben viel Spaß bei der Führung durchs St. Elisabethen-Klinikum, hier im Bild mit Katharina Christ, kommissarischer Leitung der Zentralen Notaufnahme.
RAVENSBURG – „Ich hatte schon drei Brüche und hab‘ ganz viele Narben“, erzählt ein Junge aus der zweiten Klasse mit ernster Miene. Er ist umgeben von seinen neugierigen Mitschülerinnen und Mitschülern und steht mitten in der Notaufnahme des St. Elisabethen-Klinikums in Ravensburg. Dort erlebt die Klasse 2b des Bildungszentrums St. Konrad Ravensburg hautnah, wie der Weg eines Patienten abläuft, der als Notfall ins Krankenhaus kommt. Organisiert wird die kindgerechte Führung von Dr. Eva-Christina Linse, Oberärztin in der Klinik für Neurologie. Sie nimmt die Kinder mit auf eine kleine Reise – vom Rettungswagen über die Notaufnahme bis in die Diagnostik. „Wisst ihr, was ein Chirurg macht? Oder ein Unfallchirurg?“ fragt sie gleich zu Beginn. Die Kinder horchen aufmerksam. Linse erklärt: „Wenn ihr euch etwas brecht, dann kommt ihr genau dort hin.“ Und für den Fall einer Lungenentzündung sei der Internist zuständig, „der schaut sich eure Entzündungswerte im Blut an“.
Eine weitere spannende Frage für die Grundschulkinder? Wie schaut man eigentlich in einen Menschen hinein? „Mit einem Röntgengerät!“, ruft ein Mädchen. „Oder mit Ultraschall“, ergänzt ein Mitschüler. „Oder mit dieser Röhre“, meint ein weiteres Kind und liegt damit goldrichtig. „Sehr gut!“, lobt Linse. Dann geht es weiter: Dr. Katharina Christ, kommissarische Leiterin der Zentralen Notaufnahme, zeigt den Kindern anschaulich, wie die Ärzte den Sauerstoffgehalt im Blut messen und wie ein Ultraschall funktioniert. Dafür darf Anton sich auf eine Liege im Behandlungszimmer legen. Als das Ultraschallgel seinen Bauch berührt, ruft der Junge kichernd: „Ihh, das glitscht!“ – und sorgt damit für Gelächter. Auf dem Bildschirm können die Kinder dann Organe erkennen. Und was selbst Christ erstaunt: Viele von ihnen wissen schon echt viel über Herz, Lunge, Leber und Co.
„Ich wurde mal geröntgt, weil ich einen Euro verschluckt habe“, erzählt ein Kind später. „Und?“, fragt Oberärztin Linse schmunzelnd. „Der kam irgendwann wieder raus“, lautet die Antwort, die alle zum Lachen bringt. Am Ende des Vormittags haben die Kinder nicht nur gelernt, wie ein Patient im Krankenhaus behandelt wird. Sie haben auch viele Fragen gestellt, ehrliche Geschichten erzählt und mit Begeisterung mitgemacht. Ein erlebnisreicher Tag, der vielleicht bei dem einen oder der anderen sogar den Grundstein für einen späteren Berufswunsch gelegt hat.