Spürbar bessere Lebensqualität für Männer

Treffpunkt Gesundheit: Vortrag von Prof. Dr. Florian Jentzmik zu innovativen Operationsverfahren in der Urologie am 3. November im St. Elisabethen-Klinikum Ravensburg.

 

Prof. Dr. Florian Jentzmik stellt innovative Operationsverfahren in der Urologie vor. Foto: Felix Kästle/Oberschwabenklinik

Hochmoderne Technik, präzise Chirurgie und spürbar bessere Lebensqualität für Männer – darum geht es beim „Treffpunkt Gesundheit“ am Montag, 3. November 2025, um 18 Uhr im St. Elisabethen-Klinikum Ravensburg. Prof. Dr. Florian Jentzmik, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, stellt in seinem Vortrag zwei innovative Operationsverfahren vor: die Neuro-SAFE-Technik in Kombination mit dem DaVinci-Roboter und die Thulium-Laser-Enukleation der Prostata (ThuLEP). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Beide Techniken haben die Behandlung von Prostataerkrankungen in den letzten Jahren entscheidend verändert – und sie werden am EK Ravensburg bereits erfolgreich eingesetzt.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 70.000 Männer, etwa 15.000 sterben an der Krankheit. Viele Betroffene leiden zusätzlich unter den Folgen einer Operation: Harninkontinenz oder der Verlust der Erektionsfähigkeit können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Im St. Elisabethen-Klinikum Ravensburg wird seit Mitte 2022 eine besonders schonende Methode angewendet: Die sogenannte Neuro-SAFE-Technik in Kombination mit dem DaVinci-Roboter. „Dank dieser Kombination können wir die Prostata millimetergenau entfernen und dabei möglichst viele Nerven erhalten“, erklärt Prof. Dr. Florian Jentzmik. „In Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie Ravensburg können wir schon während der Operation prüfen, ob am Rand der Prostata noch Krebszellen sitzen. Nur wenn das der Fall ist, entfernen wir gezielt weitere Nervenstrukturen. Das ermöglicht eine präzisere, sicherere und schonendere Behandlung.“

Für viele Patienten bedeutet das: bessere Heilungschancen – und gleichzeitig eine höhere Wahrscheinlichkeit, Kontinenz und Potenz zu erhalten. Nach über 400 solcher Eingriffe zieht Jentzmik eine klare Bilanz: „Unsere Ergebnisse sind eindeutig besser. Die Lebensqualität der Männer verbessert sich deutlich – das zeigen sowohl unsere Erfahrungen als auch wissenschaftliche Daten.“

Nicht immer steckt hinter Problemen mit der Prostata ein Tumor. Bei vielen Männern – vor allem ab 50 – ist die gutartige Prostatavergrößerung (medizinisch: benigne Prostatahyperplasie) die Ursache. Fast 40 Prozent aller Männer in dieser Altersgruppe sind betroffen.

Am EK Ravensburg kommt hier eine moderne, besonders schonende Operationstechnik zum Einsatz: die Thulium-Laser-Enukleation der Prostata, kurz ThuLEP. Dabei wird überschüssiges Prostatagewebe mit einem Laser präzise entfernt – ohne große Schnitte und mit minimalem Blutverlust. Das störende Gewebe wird über die Harnröhre abtragen, ohne größere Blutungen zu verursachen.

Ein weiterer Vorteil: Das entfernte Gewebe kann anschließend im Labor untersucht werden, um sicherzugehen, dass keine bösartigen Veränderungen vorliegen. Die Patienten profitieren von einer schnellen Heilung und einem kurzen Krankenhausaufenthalt – meist nur zwei bis vier Tage.

Nach dem Vortrag steht Prof. Dr. Jentzmik für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.