Seit 20 Jahren aktivieren die Klinikclowns die Lachmuskeln

Seit 20 Jahren gehören die Klinikclowns Dr. August Würfel und Co. zum Team der Klinik für Kinder und Jugendliche am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg und helfen jungen Menschen dabei, wieder gesund zu werden. Was hilft dabei besser als Lachen, und das ganz ohne Nebenwirkungen? Mittlerweile sind die Clowns auch für Palliativpatienten aktiv. Weggefährten, Freunde und Mäzene waren gekommen, um mit den Klinikclowns ihr Jubiläum zu feiern. Eine Feier dargeboten in vier Gängen.

Erster Gang
Filme werden gezeigt und Reden werden geschwungen

Markus Zink, Zauberkünstler, führt durch das Programm. Dr. Roberta Concerta, Dr. Pipa Po, Dr. Karo Brusketta, Dr. Tilly Pfiffikus und Dr. August Würfel alias Regina Lorenz, Karin Buhl, Francesca Motta, Beate Buhrmann und Andreas Weisser können es kaum erwarten. Dann heiß es Film ab und die Clowns laufen geschäftig mit einer riesigen Filmrolle auf die Bühne - natürlich vergebens. Dr. August Würfel kann, wie immer, Abhilfe schaffen und es folgen filmische Impressionen aus dem Klinikalltag an der OSK.

In einer persönlichen Videobotschaft übersendet Dr. Eckart von Hirschhausen, Gründer der Stiftung "Humor hilft heilen", seine Anerkennung für die Arbeit der Ravensburger Klinikclowns. "Ihr wart die ersten bei der Pionierarbeit, das Gesundheitswesen mit Humor etwas subversiv zu verändern, und ihr seid immer noch munter dabei. Ich bin froh um alle Gruppen die keine weitere Unterstützung brauchen, weil die das so toll organisiert bekommen wie ihr, und dass eure Qualität stimmt, dafür sorgt immer wieder das Coaching von Laura Fernandez, unserer künstlerischen Leitung", sagt von Hirschhausen und fährt fort: "Ich wünsche Euch für die nächsten 20 Jahre, dass das was, uns bereits gelungen ist, noch selbstverständlicher wird. Heute gehören die Clowns zum guten Ton dazu und die Krankenhäuser, die keine haben, müssen sich rechtfertigen." Er endet mit den Worten "haltet die Vision aufrecht, Humor hilft heilen."

Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege, stellt fest, dass sich die Klinikclowns in den letzten 20 Jahren von den ursprünglichen zwei mehr als verdoppelt haben. "Das kann auch so weitergehen", sagt er und bekräftigt, dass sich die OSK auf die weitere gemeinsame Zukunft freue. PD Dr. Andreas Artlich, Chefarzt die Klinik für Kinder und Jugendliche, hatte vor seiner Zeit bei der OSK von einem Projekt Klinikclowns gehört und stellte dann fest: "Die gab es in Ravensburg schon". Er schätzt die Arbeit der Clowns im Klinikalltag und betont, dass dies auch für das Personal immer wichtiger wird.

Was einmal in der Kinderklinik begonnen hat, ist heute auch auf der Palliativstation eine lieb gewordene Bereicherung. Dr. Peter Schorcht, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Leiter der Palliativstation, weiß, wie wichtig Humor gerade auch für unheilbar kranken Patienten ist. Er sieht die "verschiedenen Facetten des Humors und wie verschieden der Humor bei den Menschen ist". Er bezeichnet das Lachen in jeder Lebenssituation als existenziell.

Zweiter Gang
Die Clowns sind dran!

Dann sind die Clowns dran. Sie schmettern an ihre Gäste gerichtet eine Dankeshymne von der Bühne mit den Worten: "Dankeschön, Sie sind bezaubernd, Dankeschön wir sind verzaubert, Dankeschön, von Herzen Dankeschön" auf eine Melodie von Peter Alexander. Dann überreichen sie eigens "gezüchtete" Luftballonblumen in frischen Farben an ihre Wegbegleiter.

Nachspeise
Finale

Markus Zink zaubert allerhand krankenhausreifes Gruseliges. Im engen Kontakt mit den Zuschauern zieht Zink eine Show ab, die das Publikum in den Bann zieht. Er spaltete seinen Kopf mit einem Beil, sticht sich ein Messer in den Arm oder stößt sich einen Dolch in den Schlund. Die Vorstellung gilt in erster Linie den Clowns, sie sitzen an diesem Abend selbst in der ersten Reihe.

Absacker

Musikalischer Nachklang
Musikalisch umrahmt wird die Feier von den Allgäuer Schifferbuben, mit Andreas Piesch und seinem Kontrabass sowie Rainer Deschler am Piano.