Rezepturen sind ihre große Leidenschaft

Margit Pastorelli liebt es, Rezepturen anzumischen. Dabei ist sie ist weder Köchin noch Bäckerin. Sie arbeitet als pharmazeutisch technische Assistentin, kurz PTA, in der Zentralapotheke der Oberschwabenklinik im EK. Dort werden Salben, Kapseln, Tropfen und sogar Zytostatika, also Mittel in der Krebsmedizin, nach Sonderrezepten der Ärzte hergestellt. „Hier kann man noch richtig arbeiten und zeigen, was man gelernt hat“, strahlt Margit Pastorelli.

Nach ihrer Ausbildung als PTA arbeitete sie 25 Jahre lang in öffentlichen Apotheken - 20 Jahre davon sogar in ein und dergleichen. An einen Wechsel dachte sie gar nicht. Sie liebte den direkten Kontakt mit den Kunden. Durch Zufall hat sie eine Stellenanzeige der OSK gesehen. Für die Zentralapotheke wurde eine erfahrene PTA gesucht. "Ich hatte ja nichts zu verlieren und konnte eigentlich nur gewinnen", erzählt sie rückblickend. Seit zwei Jahren arbeitet sie nun im EK und ist "happy". Dass ihr ihr neues Aufgabengebiet Spaß macht, sieht man ihr an.

"Anfangs war ich schwer beeindruckt von dem umfangreichen Aufgabengebiet in einer Krankenhausapotheke. Dank der tollen Einarbeitung durch die Kollegen war ich schnell in meinem Element. Bereits nach einer Woche habe ich gemerkt: Ich bin angekommen.", sagt sie. Damals in der öffentlichen Apotheke stellte sie bereits Rezepturen her. Aber im Vergleich zu der Arbeit in der Zentralapotheke der OSK kam das eher selten vor. Sonderrezepte gehören hier zum Alltag. Die Eigenproduktion spart Zeit und Geld.

Frühchen, also Kinder, die zu früh auf die Welt gekommen sind, wiegen manchmal sogar weniger als tausend Gramm. Sie müssen mit einer speziellen Ernährung aufgepäppelt werden. Für jedes Frühchen wird die Ernährung speziell zubereitet und täglich an das neue Gewicht angepasst. Minimalste Mengen müssen auch hier exakt abgewogen und abgezählt werden. "Wir arbeiten in allen Bereichen nach dem Vier-Augen-Prinzip: Eine Kollegin überprüft, was die andere zusammenmischt. Diese Kontrolle gewährleistet Sicherheit in der Herstellung unserer Rezepturen", erklärt Margit Pastorelli.

"Es ist ein schönes Gefühl, wenn wir auf diesen Sonderrezepten sehen, wenn ein Frühchen zugenommen hat. Dann sind wir schon ein bisschen stolz, dass wir dazu beigetragen haben", sagt die PTA. Die Verantwortung ist groß, die die PTAs, die pharmazeutischen kaufmännischen Angestellten und die Apotheker der Krankenhausapotheke tragen. Insgesamt besteht das Team aus 25 Personen. Sie versorgen nicht nur die Krankenhäuser der OSKK, sondern auch weitere Kliniken in der Region.

In der Zentralapotheke der OSK reiht sich Regal an Regal, jedes voll mit Medikamenten und Wirkstoffen. Viele davon sind in öffentlichen Apotheken gar nicht vorrätig. Ein Lagerraum grenzt an den nächsten an. Die unterschiedlichen Temperaturen in den verschiedenen Bereichen werden überwacht. Ständig sind rund 1700 Arzneimittelpositionen vorrätig. Über viereinhalb Millionen Tabletten, Ampullen, Zäpfchen und andere Medikamente verlassen jedes Jahr für jede einzelne Station zusammengestellt und geprüft die Zentralapotheke der OSK. Hinzu kommen 19.000 Zytostatika-Präparate, die in einem Reinraumlabor unter sterilsten Bedingungen hergestellt werden sowie unzählige Spritzen.

Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Herausforderungen, die das erfahrene Team von Chefapotheker Dr. Jörg Bickeböller-Friedrich meistert. Dank seiner professionellen Mannschaft. "Die Zeit in der öffentlichen Apotheke will ich nicht missen. Aber hier kann ich mein Wissen und Können breitgefächert einbringen. Meine Ausbildung hat mir das Rüstzeug an die Hand gegeben, hier in vielfältigen Bereichen eingesetzt zu werden", sagt Margit Pastorelli.