Qualität des OSK-Wundzentrums mit Brief und Siegel bestätigt

Die professionelle Arbeit des zertifizierten Wundzentrums am Krankenhaus St. Elisabeth (EK) in Ravensburg ist durch externe Prüfer bestätigt worden. „Insgesamt kann festgestellt werden, dass das Wundzentrum der Oberschwabenklinik auf einem hohen Qualitätsstandard arbeitet“, heißt es in dem Abschlussbericht des Gremiums.

Hildegard Kerler, Oberarzt Ralf Remmele, Oberärztin Dr. Annette Häßler und Chefarzt Dr. Dominik Jost (von links) freuen sich über die positive Bewertung ihres Wundzentrums am EK.

An zertifizierten Wundzentren wie am EK unter der Leitung von Chefarzt Dr. Dominik Jost beschäftigen sich ausgewiesene Experten mit der Diagnose und Therapie von chronischen Wunden. Nur drei dieser Zentren existieren im Süddeutschen Raum. Zu wenig, meint Dr. Annette Häßler. „Durchschnittlich leidet ein Patient an einer chronischen Wunde fünf Jahre lang, bevor er von einem Spezialisten behandelt wird. Einer unserer Patienten ertrug die „Geißel Gottes“ sogar 20 Jahre lang. Leider wissen viele nicht, dass es Wundexperten wie uns gibt. Durch geeignete Therapien können wir Linderungen, wenn nicht gar eine ein komplette Heilung bei chronischen Wunden erreichen“, berichtet die Oberärztin der Klinik für Gefäß-, Endovascular- und Thoraxchirurgie am EK.

Mit Dr. Annette Häßler und Oberarzt Ralf Remmele als ärztliche Wundexperten sowie einer „Fachtherapeutin Wunde“ und vier Wundexperten ICW (Initiative Chronische Wunden) im pflegerischen Bereich ist das OSK-Wundzentrum personell sehr gut besetzt. Darüber hinaus ist Dr. Annette Häßler im Besitz eine KV-Ermächtigung. Diese ermöglicht es niedergelassenen Hausärzten, ihre Patienten in die Wundambulanz am EK zu schicken. „Um chronische Wunden effizient behandeln zu können, ist das Herausfinden der Ursache unabdingbar“, erklärt Dr. Annette Häßler. Eine solche Untersuchung ist aber sehr zeitaufwendig und bedarf oft einer umfangreichen Diagnostik.

Das Zentrum sieht sich als Ansprechpartner für alle niedergelassenen Ärzte, die die Therapievorschläge gerne annehmen und den engen Kontakt schätzen. Der Anspruch an ein zertifiziertes Wundzentrum sind mindestens 100 Patienten pro Jahr. Am EK wurden im letzten Jahr 280 Patienten mit chronischen Wunden versorgt. Wie eine Befragung durch die externen Prüfer ergab, waren die Patienten mit der Behandlung „sehr zufrieden“.

„Eine Wunde ist keine Funktionsstörung der Haut, die man mit Salbe therapieren kann. Häufig ist eine Durchblutungsstörung die Ursache. Mit unserer apparativen und personellen Ausstattung sind wir meist in der Lage, die Ursache schnell zu ermitteln“, so Chefarzt Dr. Dominik Jost. Im beteiligten Gefäßzentrum kann mit einem Bypass (einer Gefäßumleitung) oder einem Stent (einer Gefäßstütze) die Durchblutung wieder hergestellt werden. Danach kann die Wunde abheilen.

Doch auch danach muss der Wundbereich gepflegt werden. „Unsere Patienten müssen am Ball bleiben. Ansonsten ist die Gefahr, dass die Wunde erneut chronisch wird, sehr hoch“, sagt Hildegard Kerler. Sie ist Fachtherapeutin Wunde. Sie schult nicht nur Patienten in der Wundversorgung. „Wichtig ist auch, die Angehörigen mit ins Boot zu nehmen“, weiß die Expertin aus eigener Erfahrung. Aufklärung und Informationen sind sehr wichtig. Als eine Art Leitfaden dient auch eine eigens entworfene Informationsbroschüre des OSK-Wundzentrums. Selbst professionell Pflegende aus ambulanten Diensten suchen bei Hildegard Kerler Rat. Ihre Kurse in der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben in Weingarten sind immer ausgebucht.

Gemeinsam mit der IT-Abteilung der OSK haben die Wundexperten ein Dokumentationsprogramm entwickelt. Jeder Schritt von der Anamnese bis zur Therapie wird penibel registriert, um so den Heilungsverlauf genauesten beurteilen zu können. Auch diesen beurteilten die Auditoren als vorbildhaft.