OSK und niedergelassene Ärzte intensivieren Kontakte

Rund 25 Ärzte des Gesundheitsnetzes Allgäu (GNA) haben sich im Krankenhaus Wangen über das Leistungsspektrum der einzelnen Kliniken informiert. Sie sind der Einladung von Dr. Jan-Ove Faust gefolgt. Der Direktor für Medizin und Pflege der OSK hat den Abend moderiert. Im Vordergrund hat auch die Pflege des persönlichen Kontaktes der Mediziner gestanden.

Dr. Stefan Labouvie (links) im fachlichen Austausch mit Dr. Jan-Ove Faust.

In seiner Begrüßung lobte Dr. Faust das Engagement von Dr. Stefan Labouvie und GNA-Geschäftsführer Peter Meyer, die das erste Treffen dieser Art angeregt haben. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Niedergelassen und den OSK-Ärzten betonten beide Seiten, doch wurde auch bemängelt, zu wenig persönlichen Kontakt zu haben. So stellten die OSK-Kliniken an diesem Abend nicht nur die ärztlichen Mitarbeiten vor, sondern auch ihre Sekretärinnen, die meist die erste Anlaufstelle am Telefon sind.

Auf Wunsch vieler niedergelassener Ärzte referierte Dr. Franz Immler über das Spektrum des Adipositaszentrums. Der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie betonte die gesellschaftliche Bedeutung der Behandlung von krankhaft Übergewichtigen. „Niedergelassene Ärzte werden zukünftig vermehrt mit stark übergewichtigen Patienten konfrontiert“, so der Leiter des Adipositaszentrums. Er führte nicht nur die verschiedenen OP-Methoden, die er anwendet aus, er wies auch auf die Besonderheiten in der Nachbehandlung hin. Dr. Immler sprach die Einladung an seine Kollegen aus, gerne einer OP beizuwohnen.

Dr. Elmar-D. Mauch hob die Schwerpunkte der Frauenklinik heraus: Die Urogynäkologie und das Brustzentrum als zweiter Standort neben dem EK. Er verwies stolz auf die steigenden Geburtenzahlen – trotz Modernisierung der Frauenklinik. Er freue sich schon, Mitte des Jahres die neuen Räumlichkeiten präsentieren zu können. Dann wird auch die neue Station im vierten Obergeschoss eingeweiht. Diese schafft zusätzliche Kapazitäten, die dringend von Dr. Jörg Maurus, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, und Dr. Günther Waßmer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie benötigt werden. Beide Kliniken verzeichnen steigende Patientenzahlen. Insbesondere die Anzahl der implantierten Gelenke nimmt am zertifizierten Endoprothetikzentrum am Krankenhaus Wangen stetig zu.

Prof. Dr. Martin Heuschmid erklärte die Vorteile der Telemedizin. Er ist Chefarzt in Wangen und in Ravensburg. Alle Kliniken der OSK sind volldigital vernetzt. Die Ärzte der Klinik für Radiologie im Ravensburger EK stehen rund um die Uhr bei Fragen der Diagnostik zu Verfügung. Prof Heuschmid betonte auch die gute Zusammenarbeit der Gemeinschaftspraxis Dr. Stefan Labouvie und Dr. Georg Eisele. An deren Radiologisches Zentrum hat die OSK die Nuklearmedizin abgegeben.

Wie eng die ambulante und die stationäre Versorgung im Allgäu bereits zusammengewachsen sind, zeigte sich an diesem Abend noch an weiteren Beispielen. Als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnete Dr. Maurus die Kooperation mit der Onkologie Wangen. Patienten mit der Diagnose Krebs werden seit eineinhalb Jahren gemeinsam von OSK-Ärzten und den Ärzten der Gemeinschaftspraxis in enger Absprache betreut. „Diese Zusammenarbeit funktioniert vorbildlich. Unsre Patienten sind sehr zufrieden mit dieser Konstellation“, konstatiert der Onkologe Prof. Dr. Tobias Dechow. Dr. Immler und Dr. Waßmer halten in den Medizinischen Versorgungszentren der OSK in Wangen und Isny Sprechstunden. So nehmen auch sie an der ambulanten Versorgung kranker Menschen im Allgäu teil.

Dr. Faust stellte auch fest, dass sich die KV-Notfallpraxis im Krankenhaus Wangen bestens bewährt hat. Sein Dank gilt Dr. Michael Opfermann, der die Besetzung der Notfallpraxis an Wochenenden und Feiertagen organisiert. Abschließend resümierte er, dass das Haus der Grund- und Regelversorgung auch als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm viele Spezialisierungen von überregionaler Bedeutung aufweist. Dazu gehört auch das Überregionale Schmerzzentrum. „Zum Team gehören elf Schmerztherapeuten. So viel Spezialisten kann kein anderes Krankenhaus in Deutschland vorweise“, sagt Chefarzt Dr. Stefan Locher stolz.