Notfalleinsatz von St. Gallener Kinderchirurgen am EK

Im März wurde der Ernstfall noch geübt, jetzt ist es fast schon Routine: Kinderchirurgen aus St. Gallen operieren notfallmäßig ein Frühgeborenes im St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg.

Um 18.35 am Dienstagabend entschieden die Ärzte an der Klinik für Kinder und Jugendliche des EK, dass bei einem 1300 Gramm schweren Frühgeborenen ein Notfalleingriff notwendig ist. Sie alarmierten die Kinderchirurgen am Ostschweizerischen Kinderspital. Ein Helikopter der schweizerischen Rettungsflugwacht (REGA) flog das Team in zwölf Minuten reiner Flugzeit über den Bodensee. Ruhig und routiniert erfolgte im EK die Vorbereitung des Eingriffs. Um 19.30 Uhr, nicht einmal eine Stunde nach der Entscheidung, setzten die Chirurgen aus der Schweiz den ersten Schnitt.

Das Zusammenspiel mit Ärzten und Pflegekräften des EK klappte reibungslos. Das Kind ist nach der OP wohlauf. Der Einsatz der Schweizer Ärzte erfolgte im Rahmen der kinderchirurgischen Bereitschaft, die ein Frühgeborenenzentrum des Levels I rund um die Uhr vorhalten muss. Da selbst in einem Haus mit dem großen Einzugsgebiet des EK pro Jahr nur vier bis fünf solcher Notfälle anfallen, kooperiert die OSK mit dem Ostschweizer Kinderspital. Dieses verfügt als ein Haus, das den Kriterien einer Maximalversorgung genügt, über ein großes kinderchirurgisches Team. Ähnlich wie mit dem EK arbeitet das Ostschweizer Kinderspital auch mit dem Krankenhaus im österreichischen Feldkirch zusammen.

Die Ärzte der Kinder- und Jugendmedizin waren am Dienstagabend gleich an mehreren Stellen voll gefordert. Fast gleichzeitig mit dem Notfalleingriff auf der Kinderintensivstation wurden Zwillingen aus der Universitätsklinik im Ulm zuverlegt, es gab einen notfallmäßigen Kaiserschnitt und eine Neuaufnahme eines Neugeborenen mit schwerer Sepsis. Zudem hatte das Team der Notaufnahme des EK einen Schwerverletzten aus dem Raum Ulm zu versorgen, der mit dem in Ulm stationierten Rettungshubschrauber nach Ravensburg geflogen wurde. PD Dr. Artlich, Chefarzt der Kinderklinik und Dr. Jan-Ove Faust, Direktor für Medizin und Pflege der Oberschwabenklinik äußerten sich begeistert über die hohe Einsatzbereitschaft ihrer Teams und das optimale Zusammenspiel.