Neues CT am EK: leistungsfähiger – schneller – präziser

Am Krankenhaus St. Elisabeth wurde ein neues Planungs-CT in Betrieb genommen. „Unser neues CT ist zusammen mit seiner innovativen Software eines der modernsten Geräte auf dem Markt. Es ist zukunfts- und ausbaufähig“, erklärt PD Dr. Bernhard Berger, Chefarzt der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie. Die neue Technik optimiert einen wichtigen Prozess in der Behandlung von Tumorerkrankungen.

In der Strahlentherapieplanung ist es entscheidend, dass der Tumor und die gefährdeten Organe genau identifiziert werden. Aufgrund des demographischen Wandels sind auch CT-Aufnahmen bei Patienten mit Prothesen, wie z.B. Hüftprothesen, Zahnimplantaten und Herzschrittmachern alltäglich. "Früher wurden die CT-Bilder überwiegend von dem dunklen, durch das Metall verursachten Schatten verdeckt. Vor allem beidseitige Hüftprothesen stellten eine große Herausforderung dar", führt Ulrich Beyer, Diplom-Physiker am Krankenhaus St. Elisabeth, aus.

Durch die Ausstattung des Planungs-CTs mit der neuen Software namens O-MAR wird dieses Problem nun gelöst. Das Programm rechnet orthopädische Implantate aus Metall heraus. "Verdunkelte Stellen durch Prothesen werden durch diese Software reduziert und die Organe, Weichteile und Tumore können sehr genau eingegrenzt werden. Diese Faktoren ermöglichen eine zuverlässigere Diagnosestellung. Heute arbeiten wir mit diesem Gerät leistungsfähiger, präziser und schneller", ergänzt PD Dr. Bernhard Berger.

Das neue CT verfügt über ein 85 Zentimeter großes Portal, Gantry genannt. Bei herkömmlichen Geräten, wie z.B. bei der Standard-CT, beträgt der Durchmesser 70 Zentimeter und der Röhrendurchmesser eines MRT 60 Zentimeter. Durch die größere Öffnung kann somit höchstmöglicher Patientenkomfort geboten werden. Davon profitieren zum einen Patienten mit Platzangst oder Übergewicht. Zum anderen können aber auch die für die Behandlung entwickelten Lagerungshilfen ohne Einschränkung genutzt werden. "Frisch operierte Patientinnen mit Brustkrebs hatten früher Schwierigkeiten bei der Lagerung. Sie mussten mit verschränkten Armen durch die enge Röhre. Heute können wir durch die Lagerungshilfen und die größere Öffnung eine angenehmere Behandlung gewährleisten. Die Dauer der CT-Untersuchung beträgt nur wenige Sekunden und die Aufzeichnung kann bis auf 150 Zentimeter, statt 35 Zentimeter wie bisher, erweitert werden", bestätigt Ulrich Beyer.

"Um eine optimale Behandlung unserer Patienten durchführen zu können, benötigen wir genaue Informationen über die Lage der Bestrahlungsregion und der zu schonenden Organe. Mit Hilfe der neuen Bildgebung und der O-MAR Software können wir allen Anforderungen der Patientenbehandlung im Bereich Strahlentherapie gerecht werden", so PD Dr. Bernhard Berger. Ein weiterer Vorteil in der neuen Strahlentherapie am EK ist die räumliche Nähe zwischen Planungs-CT und dem Afterloading, einer Strahlentherapie mit einer radioaktiven Quelle. Beide Therapieräume befinden sich Tür an Tür. "So kurze Wege sind noch sehr selten in Deutschland", ergänzt Ulrich Beyer.