Markdorfer spendet 5000 Euro an CHI

„Die 25. Stunde eines Tages können Sie nicht kaufen“, sagt Michel Veysseyre. Umso mehr ist der Markdorfer dankbar, dass Heike Ott sich wertvolle Zeit genommen hat – Zeit für einfühlsame Gespräche und Zeit für kompetente Betreuung seiner schwer kranken Frau. Heike Ott arbeitet bei Clinic Home Interface (CHI), dem ambulanten Palliativversorgungsdienst der Oberschwabenklinik aus Ravensburg. Sie hat Michel Veysseyres unheilbar kranke Frau Angelika in den letzten Tagen ihres Lebens betreut. Aus Dankbarkeit hat er 5000 Euro nun gespendet.

Angelika Veysseyre erkrankte im August 2012 an Krebs und war seit dieser Zeit ständig in ärztlicher Behandlung. Doch im Juni 2015 hat sie auf die Chemotherapie, die sie in der Onkologie am Krankenhaus St. Elisabeth (EK) in Ravensburg bekommen hat, nicht mehr angesprochen. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich sehr schnell und dramatisch. Es war ein Schock für sie und ihren Ehemann. Der Ravensburger Onkologe Dr. Christoph Nonnenbroich hat den beiden von CHI erzählt und damit die Möglichkeiten einer häuslichen Betreuung aufgezeigt.

„Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie den Namen gehört. Heute bin ich froh, dass wir uns für Clinic Home Interface entschieden haben. Ohne Frau Ott und ihre Kolleginnen hätte ich das nie geschafft“, sagte Michel Veysseyre. Das Ehepaar Veysseyre wollte die letzten Tage gemeinsam gestalten und zu Hause verbringen. Sie waren seit 44 Jahren verheiratet. „Ich war froh, mit Frau Ott und ihren Kolleginnen ständig fachlich kompetente Ansprechpartner zu haben. Trotz täglichem Besuch hatten wir auch häufig telefonischen Kontakt – im Notfall auch rund um die Uhr. Und immer hatte ich es mit einer vertrauensvollen Person zu tun. Alleine, ohne diese kompetente Unterstützung wäre ich mit dieser Situation überfordert und hilflos gewesen“, gesteht Michel Veysseyre. Eine Einlieferung in das EK wäre die Konsequenz gewesen.

Heike Ott kennt die Sorgen und Ängste ihrer Patienten und deren Angehörigen. „Unsere täglichen Besuche geben ihnen das Gefühl, gut betreut zu werden. Sie können sich auch jederzeit telefonisch an uns wenden“, sagt die erfahrene Krankenschwester. „Rufen Sie mich an, wenn Sie Hilfe brauchen, hat Frau Ott immer gesagt. Das gibt Sicherheit und beruhigt. Es war auch immer jemand erreichbar“, bestätigt Michel Veysseyre. „Innerhalb von kurzer Zeit wurde ich von Frau Ott quasi zur Hilfskrankenschwester angeleitet. So konnte ich mit dieser Fachkompetenz im Rücken meiner Frau schnell helfen“, fügt er hinzu.

Die intensive, geduldige und einfühlsame Betreuung durch die gleichbleibenden Mitarbeiterinnen von CHI haben er und seine kranke Frau als angenehm empfunden. Sie hatten immer Zeit, sich um seine Ehefrau, aber auch um ihn zu kümmern. „Zeit ist ein wesentliches Gut, das man nicht kaufen kann. Zeit benötigt man aber, um Wichtiges zu tun: sich um den Patienten zu kümmern“, fasst Michel Veysseyre seine Erfahrung zusammen.

Aus Dank für diese für seine Frau und ihn wertvolle Unterstützung spendet Michel Veysseyre 5000 Euro, die er in zwei Raten überweisen wird. Ihm ist es wichtig, dass mehr Menschen auf CHI und dessen wichtige Arbeit aufmerksam werden. „Es liegt mir viel daran, dass das Geld in die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter geht. Noch wichtiger ist mir aber, dass es in Ausstattung investiert wird, das den CHI-Betreuern hilft, noch mehr Zeit für die Patienten zu haben“, sagte Michel Veysseyre zu Dr. Siegmar Mende bei der Scheckübergabe. Der Vorsitzende des Fördervereins von CHI versprach, seinen Wünschen zu entsprechen.

Info:
Das Team von Clinic Home Interface berät, versorgt und begleitet Tumorpatienten und chronisch kranke Patienten mit begrenzter Lebenserwartung und ausgeprägten Beschwerden im Sinne der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Landkreis Ravensburg und im Bodenseekreis. Es ist am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg (OSK) angesiedelt.