Macherin und (Haus-)Wirtschaftsexpertin

Aleksandra Glab leitet die Hauswirtschaft in der OSK

Aleksandra Glab.

Aleksandra Glab.

Wäre alles so gelaufen wie geplant, wäre Aleksandra Glab, 42, studierte Ökonomin aus Kattowitz in Polen, heute bei einer Bank und würde womöglich Risikokapital bewerten und einstufen. Aber Deutschland, wohin es die junge Frau vor 20 Jahren zog, weil ihr Freund und späterer Mann dort lebte, erkannte einst ihren Abschluss nicht an, also musste sie beruflich von vorn anfangen.

Aleksandra Glab absolvierte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau in Friedrichshafen, kümmerte sich gleichzeitig um ihren (heute 19-jährigen) Sohn, machte sich zwischendurch fünf Jahre lang mit ihrem Mann selbständig als Restaurantchefin, bekam ihren zweiten Sohn (heute 9) und ging dann wieder in ein Angestelltenverhältnis über, bei der Stiftung Liebenau. Chefin aber blieb sie. Fünf Jahre lang war Aleksandra Glab in Liebenau Leiterin der Hauswirtschaft, ehe sie im Oktober 2022 in gleicher Funktion zur Oberschwabenklink wechselte. „Ich wollte eine neue Herausforderung, ein neues, noch größeres Unternehmen. Neue spannende Aufgaben, an denen ich wachsen kann.“

Die hat sie nun bei der OSK, und die 42-Jährige, die mit ihrer Familie in Friedrichshafen wohnt, wirkt sehr zufrieden damit: „Egal was ich tue: Ich will Dinge anstoßen, verbessern. Ich bin eben eine Macherin. Und das kann ich bei der Oberschwabenklinik. Schauen Sie sich unsere tolle, moderne Klinik an: Hier gibt es alles, die Infrastruktur lässt nichts zu wünschen übrig. Hier kann man wirklich etwas bewegen, und wir haben alle Voraussetzungen dafür.“

Einige Herausforderungen hat Aleksandra Glab bereits bestanden bei der OSK - und mit Bravour gelöst: Das Problem der teils raren Wäsche etwa löste sie durch „gute Kommunikation, auch mit der beauftragten Firma, direkte Gespräche und Aufklärung der Mitarbeiter, neue Abläufe und ein striktes Aussortieren und Aufräumen auf den Stationen“. Und den scheinbaren Mangel an Spinden löste sie auf, indem sie die Liste aller 2000 Mitarbeiter in Ravensburg durchforstete und einige entdeckte, die gar kein Schließfach mehr brauchten.

Kärrnerarbeit, die Aleksandra Glab nicht ablehnt. „Ich sage meinem Sohn immer: Wenn Du mal oben arbeiten willst, musst Du die technischen Prozesse und Abläufe unten kennen. Auch er wird erst einmal eine Ausbildung machen, damit er mitreden kann.“

Langweilig wird es an der OSK mit und für Aleksandra Glab, die an den Standorten Ravensburg und am Westallgäu-Klinikum in Wangen, wo ihre Stellvertreterin Simone Badent arbeitet, insgesamt für 95 Mitarbeiter verantwortlich ist, sicher nicht werden. Sie hat bereits ein neues Großprojekt vor sich: Die Umstellung der Mitarbeiter-Kleidung auf Pool- und Leasingwäsche. „Ich sondiere gerade die Angebote. Tatsache ist: Das funktioniert in allen Kliniken, die ich kenne, sehr gut. Und wir können damit viel Geld sparen.“

Da spürt man: Im Herzen ist Alexandra Glab tatsächlich Ökonomin geblieben, und bei der OSK ist sie zumindest auch ein paar Zentimeter tief in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten. Die war einst Leiterin des Facility Managements im Krankenhaus in Kattowitz.