Lehrer aus China informieren sich im EK

Anja Richter, Praxislehrerin im EK, verblüffte ihre Gäste. Sie begrüßte neun Lehrerinnen und einen Lehrer für Pflegeberufe in deren Landessprache: auf Chinesisch. Anja Richter erklärte selbst längere Sachverhalte auf Chinesisch. Die Lehrkräfte aus dem Reich der Mitte informierten sich im EK über die praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Pflegeberufen. Die Dolmetscherin hatte einen ruhigen Tag.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Georg Roth gaben die beiden Pflegepädagogen Einblicke in die Ausbildung von Pflegekräften in Deutschland. Das duale System, bei dem Theorie und Praxis abwechselnd gelehrt werden, ist in China unbekannt. Als Jannik Rude, Auszubildender im dritten Lehrjahr, berichtete, dass er bereits aktiv in der Pflege Patienten betreut, zeigten sich die chinesischen Gäste beeindruckt.

Die chinesische Bevölkerung ist ebenfalls einen Demografiewandel unterworfen. Zum einen werden die Menschen immer älter, zum anderen wurde das Gesetz aufgehoben, welches Eltern erlaubte, nur ein Kind zu haben. Im EK standen also die Geburtshilfe und die Kinder- und Jugendmedizin im Blickpunkt der chinesischen Lehrkräfte. Darüber hinaus erläuterte Intensivpfleger Georg Roth die Abläufe, wenn ein Schwerverletzter im Schockraum der Notaufnahme versorgt wird.

Sechs Wochen sind die chinesischen Lehrer in Memmingen, um Einblicke in das deutsche Bildungssystem für Kranken- und Altenpflege zu erhalten. Veranstalter der Bildungsreise ist das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V., das von Angelika Schwarz vertreten wurde. Sie begleitete die zehn Lehrkräfte. Unterstützt wird das Programm durch die Hanns-Seidel-Stiftung.