Krebsberatungsstelle hat Versorgungslücke geschlossen

Die Krebsberatungsstelle Oberschwaben hat eine Versorgungslücke geschlossen. Das stellten die beiden Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Gerhard Fischer und Prof. Dr. Thomas Decker, bei der Mitgliederversammlung fest. Im ersten Jahr haben 2016 insgesamt 380 Ratsuchende die Stelle aufgesucht. Ihre Zahl ist im vergangenen Jahr bereits auf 575 angewachsen.

Die Oberschwabenklinik, die niedergelassene Onkologie Ravensburg und die SINOVA-Klinik des Zentrums für Psychiatrie haben gemeinsam die Krebsberatungsstelle ins Leben gerufen. Von links nach rechts: Claudia Keller (OSK), Dr. Christoph Nonnenbroich (Onkologie Ravensburg), Dr. Gerhard Fischer (OSK) und Dr. Susanne Bachthaler (SINOVA).

"Allein diese Zahlen zeigen, wie dringend die Gründung der Krebsberatungsstelle im Jahre 2015 gewesen ist", meinte Dr. Fischer. Aufgabe der Stelle ist die kostenlose ambulante psychologische und soziale Beratung für Krebspatienten und ihre Angehörigen. Möglich gemacht hat die Gründung der Krebsberatungsstelle das baden-württembergische Sozialministerium mit seiner Förderung.

Die Oberschwabenklinik ist Träger der Stelle und hat sie gemeinsam mit der SINOVA-Klinik des Zentrums für Psychiatrie und der niedergelassenen Praxis Onkologie Ravensburg ins Leben gerufen. Angesiedelt ist die Beratungsstelle im St. Elisabetehn-Klinikum in Ravensburg. Auch im ersten Quartal 2018 hielt mit 165 Ratsuchenden die rege Nachfrage an. "Mit unseren Personalkapazitäten in der Psychoonkologie und in der Sozialberatung kommen wir allmählich an unsere Grenzen", stellte Dr. Fischer fest.

Die Sozialberatung haben im Jahre 2017 insgesamt 304 Patienten oder Angehörige aufgesucht und dabei 343 Termine wahrgenommen. Im ersten Jahr der Beratungsstelle waren es noch 191 Klienten gewesen. Das Beratungsangebot der Psychoonkologie haben 254 Menschen an 406 Terminen wahrgenommen. Im Jahr zuvor sind es noch 189 Ratsuchende gewesen.

Personell ist die Krebsberatungsstelle mit jeweils einer halben Stelle in der Sozialberatung, der Psychoonkologie und der Verwaltung ausgestattet. In der Schwebe ist unverändert die dauerhafte Finanzierung. Nach einer Anschubfinanzierung durch das Land Baden-Württemberg im ersten Jahr teilen sich mittlerweile das Land, die gesetzliche Krankenversicherung und die gesetzliche Rentenversicherung die Kosten zu jeweils einem Drittel. Die privaten Kassen halten sich mit einer finanziellen Beteiligung noch zurück. Derzeit laufen Verhandlungen darüber, ob die Arbeit der Krebsberatungsstellen als Regelleistung der Kassen anerkannt wird.

Bei einer Befragung von Klienten hat sich eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Krebsberatungsstelle gezeigt. Bei fast allen Besuchern wurden die Erwartungen erfüllt. Besonders gelobt wurden die schnellen Beratungstermine, die hilfreichen Informationen sowie Verständnis und Einfühlsamkeit der Mitarbeiterinnen. Der Besuch der Beratungsstelle ist mit einer Terminvereinbarung unbürokratisch möglich. Eine ärztliche Überweisung ist nicht nötig.

Neben den Beratungen bietet die Krebsberatungsstelle ein umfangreiches Seminar- und Vortragsangebot. Dies ist nur mit Hilfe der Spendenmittel des Fördervereins möglich, sagte Dr. Fischer. Er erwähnte insbesondere den Ravensburger Stadtlauf, bei dem ein Team der Krebsberatungsstelle 6000 Euro erlaufen hat, sowie die Versteigerung von Trikots des Eishockey-Zweitligisten Ravensburg Towerstars, die 2500 Euro für die Krebsberatungsstelle erbracht hat. Das Seminarangebot hat sich im zweiten Jahr mit durchweg gut besuchten Veranstaltungen etabliert.

Dr. Fischer und Prof. Decker wurden als Vorsitzende des Fördervereins für zwei weitere Jahre gewählt. Schatzmeisterin bleibt Claudia Keller, Schriftführer Winfried Leiprecht.

Info:
Krebsberatungsstelle Oberschwaben
Geöffnet Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr
Telefon 0751/87-2593
krebsberatung@oberschwabenklinik.de

Spenden an den Förderverein der Krebsberatungsstelle Oberschwaben e.V:

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