Kinder besuchten das Krankenhaus Wangen

15 Mädchen und Jungen des Kindergartens St. Maria aus Ratzenried waren zu Besuch im Klinikum Wangen. Zusammen mit ihren Patienten, den Kuscheltieren, erkundigten sie unter anderem die Röntgenstation.

Silvia Kaiser erklärt die menschliche Anatomie anhand des Torsos.

Der Rundgang startete beim DRK. Dort schauten sich die Kinder einen Rettungswagen von näherem an. Natürlich blieb das Martinshorn dabei nicht unberührt. Die Sirene schallte so lautstark, dass sich die Kinder mit den Zeigefingern die Ohren zuhielten. Jedoch war der Schall zum Erstaunen der Kinder bis ins Knochenmark spürbar. Später gab es eine kurze Pause und zur Stärkung einen gesunden Obstsnack und Multivitaminsaft.

Zu allem Übel hatte der Kuscheltierrabe Abraxas von Praxislehrerin Theresia Hess einen Notenschlüssel aus Metall verschluckt. Deshalb musste er zur Untersuchung in die Radiologieabteilung. Constanze Schmidt, die medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA), übernahm den flauschigen Patienten und stellte als Diagnose fest: "Er muss geröntgt werden." Sie erklärte in einfacher Sprache, was auf dem entstandenen Röntgenbild zu erkennen war und wann man Gebrauch von dem Röntgenapparat machen muss. Voller Begeisterung folgten die Kinder ihren Worten und so war jeder darauf erpicht, selbst seinen Rucksack inklusive der kuschligen Begleitperson einmal röntgen zu lassen. Um einen tieferen Einblick in den menschlichen Körper zu bekommen, betrachteten die Kinder zusätzlich noch andere Röntgenaufnahmen.

Im Unterrichtsraum der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Wangen waren bereits drei Praktikaorte aufgebaut. Mit großer Vorfreude sprangen einige Kinder direkt zum Tisch, an dem sie einen Gipsverband verpasst bekamen. Andere waren neugierig auf eine mit einem Tuch bedeckte lebensgroße anatomische Puppe. Als die Pflegefachkraft, Silvia Kaiser, diese enthüllte, brachen unterschiedliche Eindrücke herein. Einige Jungen verschlugen beim Anblick der weiblichen Puppe stirnrunzelnd mit großen Augen die Hände vor dem Gesicht, während ein anderes Mädchen wiederum lachend rief: "Die hat ja Busen!". Auch die Erzieherin und die umstehenden Erwachsenen mussten dabei schmunzeln.

Nach diesem kleinen Tumult öffnete Silvia Kaiser den Bauch- und Brustraum des Torsos. Die "Nachwuchsmediziner" versuchten, einige Organe, die sie schon einmal gehört hatten, zu benennen. Auf die Frage: "Wer will das mal rausnehmen?" schrien alle im Chor: "IIIIIIIiiiich!!!". Ebenso musste natürlich auch jedes Organ wieder zurück an seinen ursprünglichen Platz. Voller Eifer und Tatendrang fügten die Kinder die Einzelteile mit ein wenig Hilfe von Silvia Kaiser wieder zusammen.

Langeweile war an diesem Tag fehl am Platz. So sangen die Kinder, während die Gipsschiene am Arm trocknete oder bastelten einen Krankenwagen aus Papier. Ausgerüstet mit einer Kopfhaube, einem Mundschutz und Stethoskop untersuchten sich die Kinder gegenseitig. Ein Kind spielte den Arzt und ein anderes den Patienten. So hieß es dabei: "Einmal bitte laut Aaaaaaahhhhhh", während mit Stäbchen und Taschenlampe der Rachen inspiziert wurde.

Damit nahm der interessante und lehrreiche Vormittag für den Kindergarten St. Maria aus Ratzenried sein Ende. Die Kinder verließen das Klinikum Wangen mit Präsenttasche und stolz erhobenem Gipsarm.