Guido Barth erhält Expertenzertifikat

Guido Barth, Oberarzt der Klinik für Chirurgie am Krankenhaus Bad Waldsee, hat es nun schriftlich: das Expertenzertifikat der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (GFFC). „Die Zertifizierung steht für eine qualitativ hochwertige Fortbildung und dem aktuellen Wissensstand rund um die Fußchirurgie“ heißt es in dem Begleitschreiben zu dieser Urkunde. Im Postleitzahlbereich Acht gibt es nur vier Fußchirurgen, die dieses Expertenzertifikat erworben haben.

Oberarzt Guido Barth kommt Fußproblemen auf die Spur.

Bereits seit 12 Jahren ist Guido Barth zertifizierter Fußchirurg. Er ist Spezialist für Erkrankungen oder Beschwerden an Füßen und Sprunggelenk. Über drei Jahre hat der Oberarzt des Waldseer Krankenhauses an mehreren Experten-Fortbildungen in Deutschland und Österreich teilgenommen. In Wochenendkursen wurden die Teilnehmer intensiv in Theorie und Praxis der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie geschult. Der Vorstand der GFFC hat nach Überprüfung eines eingereichten OP-Kataloges mit mindestens 100 komplexen fußchirurgischen Eingriffen pro Jahr über die letzten zwei Jahre entschieden, Guido Barth das Expertenzertifikat zu erteilen.

Oberarzt Guido Barth kam vor knapp zwei Jahren aus Leutkirch nach Bad Waldsee. Sein Ziel war es damals, die Fußchirurgie auf- und auszubauen. "Gefühlt dauerte das etwa viereinhalb Sekunden", scherzt Guido Barth. "Nur in den ersten vier Wochen lagen die OP-Zahlen unter den Vorjahreswerten. Seit ich nun in Waldsee bin, betreue ich mehr Patienten mit Fußbeschwerden als je zuvor. Natürlich hat sich dadurch auch die Anzahl der Eingriffe erhöht", so der Oberarzt weiter. 2013 operierte er 140 Patienten, letztes Jahr bereits 180.

Fußprobleme sind verbreiteter als man meinen mag. Neben Erkältungen und Zahnschmerzen sind es die häufigsten Beschwerden. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ein Mensch in seinem Leben 120.000 Kilometer läuft. Tag für Tag müssen Füße rund 1000 Tonnen Belastung ertragen. "Fußdeformitäten sind oft genetisch bedingt. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Eine hohe Belastung durch Arbeit, Sport oder falsches Schuhwerk kann die Probleme noch verstärken. Doch auch schon im Kinder- und Jugendalter können angeborene und behandlungsbedürftige Fußdeformitäten auftreten", führt der Fußspezialist aus.

Sein Spektrum reicht von Druckstellen, Hammerzehen, Krallenzehen, Fehlstellungen der Großzehe, dem Hallux valgus oder der Großzehensteife, dem Hallux rigidus bis hin zur Umstellung des Fersenbeines und Sehnenersatzoperationen. "Nicht alle Fußbeschwerden müssen operiert werden. Frühzeitig kann man Störungen der Fußmechanik konservativ, beispielsweise mit Einlagen korrigieren. Eine OP kann aber in vielen Fällen die Funktion wieder herstellen, Arthrosen in den betroffenen Gelenken vermeiden, Schmerzen beseitigen und auch die kosmetisch Erscheinung verbessern", so Guido Barth.

Mit einem neuen OP-Verfahren will er nun auch Jugendlichen mit Knick-Senk-Füßen helfen. Wenn bei ihnen Einlagen nicht die erhoffte Linderung gebracht haben, schafft eine kleine Spreizschraube Abhilfe. Sie wird zwischen Sprung- und Fersenbein eingebracht und richtet die Statik wieder auf, ohne Veränderungen am Knochen vornehmen zu müssen. "Die OP ist einfach nur genial", sagt der Fußexperte begeistert.