Großer Bahnhof für den neuen Chefarzt und emotionaler Dank an Dr. Karl Utz

Stehende Ovationen für den scheidenden Chefarzt, großer Bahnhof für den neuen. Der Stabwechsel in der Leitung der Klinik für Chirurgie am Krankenhaus Bad Waldsee von Dr. Karl Utz auf Prof. Dr. Andreas Suckel war ein Abend voller Emotionen, aber auch Visionen. Unter dem Namen „Gelenkklinik Oberschwaben“ wird das Spezialgebiet des Bad Waldseer OSK-Hauses noch weiter ausgebaut. Dr. Karl Utz bleibt im Team seines Nachfolgers als Senior Operateur mit an Bord.

 

Damit ist die Bad Waldseer Gelenkmedizin stärker aufgestellt denn je, freute sich OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf beim Festabend. Wie auch Landrat Harald Sievers und Bürgermeister Roland Weinschenk dankte er Dr. Utz sowohl für seine Leistungen in 14 Jahren als Chefarzt als auch für seine Bereitschaft, als Operateur weiterzumachen. Sowohl die konservative als auch die operative Orthopädie habe am Krankenhaus Bad Waldsee ihr Zuhause, betonte Dr. Wolf.

Minutenlang applaudierten die Festgäste im Stehen für Dr. Utz. Dieser ergriff später selbst das Wort in der gewohnten Prägnanz und Kürze. Er erzählte, wie ihn der Anruf, ob er denn Chefarzt werden wolle, einst erreicht hat, während er gerade beim Holzmachen war. Der internistische Chefarzt Dr. Thomas Sapper hat wesentlich dazu beigetragen, ihn zum Wechsel nach Bad Waldsee zu überreden. Nun sei es an der Zeit, sich mehr um Enkel und Pferde zu kümmern, meinte Dr. Utz. "Übertraurig bin ich nicht gerade", fallen doch die Lasten künftig weg. Ganz in den Ruhestand wolle er noch nicht treten. "Die Atmosphäre und der Geist im Haus sind einfach gut", meinte er.

Sehr lange habe man nach dem geeigneten Nachfolger für Dr. Utz gesucht, meinte Dr. Wolf. Mit Prof. Suckel habe die OSK jemanden gefunden, der über große Erfahrungen sowohl als Arzt als auch in Führungspositionen verfüge und auch menschlich sehr gut nach Bad Waldsee passe. Zudem sei er in Ravensburg aufgewachsen und kenne damit Land und Leute.

Das Krankenhaus sei heute ein ganz anderes als im Jahre 1996, als er als junger Assistenzarzt hier war, meinte der neue Chefarzt. Damals lagen Patienten nach einer Hüftoperation noch 24 Tage lang im Bett, heute würden sie im Regelfall schon nach sechs Tagen entlassen. Damals habe es eine regelrechte Ärzteschwemme gegeben, heute herrsche ein Mangel an Fachpersonal. Wichtig sei die menschliche Komponente: "Die Patienten wollen nicht in eine Klinik gehen, in der ein Chefarzt über allem schwebt und sie von Leuten operiert werden, die sie nicht kennen." Sein Anspruch sei es, dass die OSK als ein "Vollversorger" für alle Probleme rund um die Gelenke auftrete.

Beim Tag der Gelenkmedizin wollten viele der rund 1000 Besucher den "Neuen" kennen lernen. Er sprach sowohl am Anfang als auch nachmittags zum Schluss des Vortragsprogramms. Mit jeweils über 100 Besuchern war der Saal voll besetzt. Auf sehr gute Resonanz stießen auch die anderen Referenten sowie die Präsentationen im Erdgeschoss des Krankenhauses und im Außenbereich. Mit dabei waren das Rote Kreuz, das Sanitätshaus PMZ, die Städtischen Rehakliniken Bad Waldsee und die Waldburg Zeil-Kliniken. Die OSK hatte ihre örtlichen Partner eingeladen, um zu demonstrieren, dass das Krankenhaus in den Gesundheitsstandort eingebettet ist.

Auf diesen Aspekt hatte auch Landrat Sievers bei der Festveranstaltung hingewiesen. Das Krankenhaus werde auch von diesem Netzwerk und von seiner Umgebung getragen. Es sei etwas Besonderes, wenn sich ein 85-Bettenhaus so erfolgreich im Markt behauptet wie das Bad Waldseer. Ausdrücklich bekannte sich der Landrat zur kommunalen Trägerschaft zu einer Oberschwabenklinik, die sich im Wettbewerb behauptet.

Bürgermeister Roland Weinschenk hob die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Krankenhaus hervor. "Das Krankenhaus gehört zu Bad Waldsee wie der Stadtsee. Es ist nicht wegzudenken." Mit der Berufung von Prof. Suckel habe die OSK ein Zeichen für den Standort Bad Waldsee gesetzt. Ein Zeichen, das die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür gerne aufnahm. Nicht nur bei seinen Vorträgen, sondern auch im Foyer war der neue Chefarzt ständig dicht umlagert.

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