Gerinnungsspezialist schließt Versorgungslücke in der Region

Mit Dr. Sebastian Hütker verstärkt ein Spezialist auf dem Gebiet von Blut- und Krebserkrankungen das Team der Klinik für Kinder und Jugendliche am Krankenhaus St. Elisabeth (EK) in Ravensburg. Mit Oberarzt Dr. Hütker verbessert sich damit auch die ambulante wohnortnahe Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit einer Gerinnungsstörung oder einer Krebserkrankung in der Region.

Oberarzt Dr. Sebastian Hütker ist auf die Behandlung von Kindern mit einer Krebserkrankung oder Gerinnungsstörung spezialisiert.

Dr. Sebastian Hütker ist Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt pädiatrische Hämatologie und Onkologie und der Zusatzbezeichnung Hämostaseologie. Viele Krankheiten, mit denen er sich beschäftigt, sind äußerst selten. Doch gerade deswegen sind Spezialisten gefragt, wenn es um die richtige Diagnose und Therapie geht – insbesondere bei Kindern.

„Eine sorgfältige Anamnese und Erfahrung sind wesentliche Bestandteile einer guten Gerinnungsdiagnostik. Oft wird zu viel und unnötiger Aufwand betrieben, der dennoch nicht zum Ziel führt“, weiß der erfahrene Arzt. Durch falsche Diagnosen wird nicht nur die falsche Therapieentscheidung getroffen, auch die Kosten steigen. „Mit den am weitesten verbreiteten Tests wird die häufigste angeborene Art einer Gerinnungsstörung, das von-Willebrand-Syndrom, nicht diagnostiziert“, führt Dr. Hütker als Bespiel an.

„Bei der Abklärung einer Thromboseneigung bei Kindern muss auch die Krankenvorgeschichte der Eltern und Großeltern mit einbezogen werden und im Anschluss die Konsequenzen aus den Ergebnissen der teils molekulargenetischen Untersuchungen den Eltern und Kindern erläutert werden. Es ist wichtig, sich diese Zeit zu nehmen, um dann auch Thrombosen in der Zukunft zu vermeiden“, erläutert Dr. Hütker seine Arbeit.

Kinder mit einer Krebserkrankung müssen regelmäßig einer Blutbildkontrolle unterzogen werden oder zwischen den Chemotherapie einer Antibiotikatherapie erhalten. Bisher mussten die Kinder in nächstgelegene Unikliniken wie Ulm, Tübingen, oder München fahren. Dr. Hütker hat eine KV-Ermächtigung, um erkrankte Kinder in enger Absprache mit den onkologischen Zentren ambulant behandeln zu können - bei Bedarf auch stationär in der Kinderklinik am EK. „Sowohl für die Kinder als auch deren Eltern ist es weit weniger belastend, wenn sie wohnortnah betreut werden können. Es ist schon erleichternd, statt ein bis zwei Stunden nach Ulm, Tübingen oder München nur eine halbe Stunde nach Ravensburg zu fahren, zumal es auch mehrmals pro Woche nötig sein kann“, berichtet der Kinderonkologe aus Erfahrung.

Dies trifft sowohl für die chronischen und genetisch bedingten Bluterkrankungen, wie die Sichelzellkrankheit, als auch für Hämophile zu. Patienten mit schwerer Hämophile werden umgangssprachlich als „Bluter“ bezeichnet. Diese müssen ein Leben lang engmaschig betreut werden. Durch die intravenöse Substitution des fehlenden Blutfaktors können die Betroffenen aber ein relativ normales Leben führen.

Seine Ausbildung absolvierte Dr. Sebastian Hütker an den Universitätskliniken in Göttingen und München. Er sieht sich auch als Ansprechpartner für niedergelassene Kinderärzte, zu denen er einen engen persönlichen Kontakt aufbauen will.