Die Palliativstation am Westallgäu-Klinikum Wangen hat ein großzügiges Geschenk des Fördervereins der ehemaligen Palliativstation aus Lindenberg erhalten – zwei rote Pflegesessel für die Patientenzimmer im Wert von 3000 Euro. Gespendet hat sie der „Förderverein für die palliativmedizinische Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen im Westallgäu e.V.“, der sich bis Mitte 2024 vor allem für die Patienten der Palliativstation in Lindenberg einsetzte. Nach der Schließung der dortigen Rotkreuzklinik entschied sich der Verein dafür, weiterhin Gutes zu tun und sein Wirken auf die Region auszuweiten.

Die Wangener Stationsleiterin Ulrike Ahner und ihre Stellvertreterin Karina Bucher sind tief berührt von der Spende. „Nicht wir haben um Hilfe oder Unterstützung gebeten, sondern der Förderverein aus Lindenberg kam einfach auf uns zu und fragte: Wie sieht es aus, können wir Ihnen etwas Gutes tun? Tatsächlich hatten wir Bedarf: Wir hatten bis dato in vier unserer acht Patientenzimmer Pflegesessel, die nicht zur Standardausstattung gehören. Nach der Erweiterung der Station in den letzten Jahren reichten die Sessel nicht mehr aus. Sie sind ein wertvoller Zusatz. Sie sind multifunktional einstellbar, so dass Patienten oder auch ihre Angehörige bequem darin sitzen oder auch liegen und sich entspannen können. Wir freuen uns sehr über diese Spende.“

Auch OSK-Geschäftsführer Franz Huber dankte dem Förderverein: „Dass der Verein aus Lindenberg sich nun auch für unsere Patienten aus dem Westallgäu-Klinikum Wangen einsetzt, verdient große Anerkennung und ist alles andere als selbstverständlich. Wir sind erfreut und sehr berührt von dieser Geste.“

Dass es den Förderverein aus Lindenberg noch gibt, ist nur der nachhaltigen Empathie der Vorstandschaft zu verdanken und dem Bewusstsein, dass Nächstenliebe nicht an der eigenen Haustür aufhört. „Im Januar 2024 ist unser Vorsitzender Marco Rigamonti verstorben, der lange Jahre Oberarzt in der Onkologie und Ärztlicher Leiter der Palliativstation der Rotkreuzklinik in Lindenberg war; der nächste Tiefschlag für uns war die Schließung der Klinik. Wir haben lange überlegt, wie wir es schaffen und stemmen können, den Menschen weiterhin zu helfen. Aber dann haben wir alle Kräfte gebündelt“, sagt Dr. Heike Ostler-Kaps. Die niedergelassene Hausärztin aus Lindenberg ist nun die neue Vorsitzende des Fördervereins und unterstützt nun mit ihrer Stellvertreterin Christine Bareth, die pflegerische Leiterin der Palliativeinheit der Fachkliniken Wangen ist, palliative Patienten und Einrichtungen im Westallgäu.

„Da wir uns an der Ländergrenze befinden, haben wir beschlossen, dass wir künftig unseren Kreis öffnen und unter neuem Namen auch länderübergreifend tätig sein wollen, also in Bayern und in Baden-Württemberg. Unser Anliegen ist, schwerkranke Menschen in unserer Umgebung noch stärker zu unterstützen. Ob wir dabei Menschen in Lindenberg oder Wangen helfen, spielt für uns keine Rolle“, erläutern die beiden. „Wir möchten den palliativen Gedanken in die Region tragen, es geht darum, für Menschen in ihren schwersten Stunden zu sorgen, egal, ob sie von Kliniken oder von ambulanten Versorgern betreut werden. Im Oktober haben wir ein begleitetes Trauercafé für Angehörige in Lindenberg gegründet. Und weil wir wissen, dass in der Palliativstation am Westallgäu-Klinikum wertvolle Arbeit gemacht wird, ist auch diese Spende hier bestens aufgehoben.“

Die Wangener Palliativstation hat sich derweil erkenntlich gezeigt. „Wir haben in unserem Team Naturkosmetik für den Förderverein hergestellt, die er auf dem Weihnachtsmarkt in Lindenberg neben anderem Selbstgemachtem verkauft hat“, sagt Ulrike Ahner. „Der Erlös kommt also wieder den palliativen Einrichtungen zu Gute.“
 

Im Bild von links nach rechts:
Karina Bucher (stellv. Leitung Palliativstation Wangen), hinten: Christine Bareth (stellv. Vorsitzende Förderverein) und Ulrike Ahner (Leitung Palliativstation Wangen), Dr. Heike Ostler-Kaps (Vorsitzende Förderverein).