Eltern „känguru(h)en“ mit Frühchen

Kinder, die zu früh auf die Welt kommen, brauchen ganz besondere Pflege und Fürsorge. Diese intensive Betreuung erhalten Frühchen auf der Kinderintensivstation der Klinik für Kinder und Jugendliche am Krankenhaus St. Elisabeth. Dank des Vereins „Sport hilft“ haben Chefarzt Privatdozent Dr. Andreas Artlich und sein Team erneut Grund zur Freude. Rolf Engler vermittelte im Namen des Vereins die Spende des Sanitätshauses Feine von sechs neuen Känguruliegen und drei sogenannten Kängurubeuteln an PD Dr. Andreas Artlich.

Ursula Feine war es ein besonderes Anliegen, die Geschenke persönlich zu übergeben und auch den Wirkungsort zu sehen. "Ein großes Lob und Dank an die Firma Feine und besonders auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne deren Unterstützung wäre eine solche Spende nicht möglich", betont Rolf Engler.

Beim "Kängeru(h)en" werden die Früh- und Neugeborenen auf den unbekleideten Oberkörper der Eltern gelegt. Dieser direkte Hautkontakt stärkt die Eltern-Kind-Bindung und ist wichtig für die frühkindliche Entwicklung. Das Kind hört dabei bekannte Geräusche wie den Herzschlag der Mutter, die Stimmen seiner Eltern, es nimmt die Gerüche wahr und beruhigt sich durch das Heben und Senken der Brust beim Atmen. "Durch die neuen Känguruliegen können wir den Eltern auf unserer Station auch weiterhin den engen Kontakt mit ihrem Kind auf angenehme Weise ermöglichen", erklärt Dr. Stephan Neumayer, Leiter der Kinderintensivstation (KITS).

"Kängurubeutel hatten wir bisher noch nicht", sagt Stationsleitung Michaela Lang. Mutter oder Vater legen den Sweater an, danach wird das Kind in den Kängurubeutel gelegt und so sicher am Bauch gehalten. Es gibt Platz für ein Wärmekissen, Halterungen für Schläuche und Spiegel an den Ellenbeugen um das Kind auf der Brust zu beobachten. "Das Konzept der Beutel ist ausgesprochen durchdacht und gibt den Eltern Sicherheit im Umgang mit ihrem noch kleinen Kind", fügt Michaela Lang hinzu.

Gemeinsam mit der Frauenklinik bildet die Klinik für Kinder und Jugendliche das Perinatalzentrum Oberschwaben/Bodensee - eine Einrichtung der höchsten Ver­sorgungsstufe. Hier werden kranke Früh- und Neugeborene betreut, die Tür an Tür mit dem Kreißsaal gebo­ren wurden oder im Notfall mit dem eigenen Abholdienst aus den Ge­burtsklinken der Region nach Ra­vensburg kommen. Im letzten Jahr wurden über 40 sehr kleine Frühgeborene unter 1500 g Geburtsgewicht behandelt.