Elgin Hackenbruch ist neue Integrationsmanagerin der OSK
Die Oberschwabenklinik (OSK) hat seit 15. September eine neue Integrationsmanagerin für Pflegekräfte: Elgin Hackenbruch. Die 59-Jährige ist im Haus keine Unbekannte. Von 2009 bis 2018 und in den Jahren 2022 und 2023 war sie an der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben (GA) in der Fort- und Weiterbildungsabteilung tätig. Während dieser Zeit arbeitete sie eng mit den LPPMs und Stationsleitungen an der OSK zusammen. „Viele Namen und Gesichter kenne ich daher schon“, erzählt die gelernte Krankenschwester, die auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken kann.
Mit 23 Jahren absolvierte die Häflerin ihren ersten Auslandseinsatz mit „Ärzte ohne Grenzen“. 36 Jahre später kann sie von 25 Stationen in 20 Ländern erzählen, an denen sie vor allem in der Aus- und Fortbildung und zuletzt auch im Personalbereich gearbeitet hat.
Auf die Stelle an der OSK ist die zweifache Mutter durch Zufall aufmerksam geworden. „Eine Kollegin an der GA erzählte mir, dass sieben Menschen aus Myanmar nach Ravensburg kommen, um hier ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft zu starten. Da habe ich mich gefragt: Wer kümmert sich eigentlich um die?“ Nach kurzer Recherche stieß sie auf die Stellenanzeige für eine Integrationsmanagerin an der OSK und beschloss, sich zu bewerben. „Das Anforderungsprofil passte genau auf mich“, erinnert sich Elgin Hackenbruch, die selbst bereits in Myanmar gearbeitet hat.
Ihr Aufgabengebiet als Integrationsmanagerin ist vielfältig: Neben dem Onboarding internationaler Pflegekräfte ins Unternehmen beschäftigt sie sich in Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen konzeptionell mit dem Auf- und Ausbau von internen und externen Netzwerken zur sozialen Teilhabe, der Umsetzung von Gesetzen, der Planung von Personalentwicklungsmaßnahmen, der Entwicklung eines Patenprogramms, Interkulturellen Trainings sowie mit der Vermittlung zwischen internationalen Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten.
„Darüber hinaus sehe ich mich vor allem als Kümmererin“, erklärt sie. In dieser Rolle führt sie sowohl mit ausländischen Mitarbeitern als auch mit langjährigen OSK-Fachkräften immer wieder Gespräche und versucht, Hilfestellungen zu geben und Lösungswege aufzuzeigen. „An der OSK laufen bereits an vielen Stellen spannende Projekte und die Strukturen sind gut“, beschreibt Elgin Hackenbruch ihre ersten Eindrücke und ergänzt: „Jetzt gilt es, die Fäden an einer Stelle zusammenlaufen zu lassen.“
Dabei kommen Elgin Hackenbruch ihre langjährigen internationalen Erfahrungen im Onboarding von Menschen mit vielfältigen Hintergründen zugute. „Wichtig ist eine große Offenheit gegenüber anderen Systemen der Gesundheitsversorgung“, sagt sie. So habe beispielsweise die Krankenpflege in einigen Ländern eine viel selbstständigere Rolle als in Deutschland. „Das muss man wissen, um zu verstehen, warum manche ausländische Mitarbeiter mit den Strukturen in unseren Krankenhäusern erst einmal fremdeln“, beschreibt sie. Wichtig sei es auch, Respekt vor dem Mut und der Lebenserfahrung der Menschen zu haben, die zu uns kommen. Ihr Ziel ist es, Ressentiments auf beiden Seiten abzubauen und „die Fahne hochzuhalten für die Integration“, bringt es Elgin Hackenbruch auf den Punkt.
Noch vor dem offiziellen Beginn ihrer Tätigkeit an der OSK fuhr sie Mitte August mit nach München, um am Flughafen die sieben Frauen und Männer aus Myanmar zu begrüßen. Nach einer zweiwöchigen Eingewöhnungsphase, in der sie von der Personalabteilung betreut wurden, starteten sie zum 1. September an der GA ihre Ausbildung in der Pflege beziehungsweise in der Krankenpflegehilfe. „Einen besseren Start als mit diesen liebevollen Menschen kann man gar nicht haben“, schwärmt Elgin Hackenbruch.
Vor Kurzem haben die Azubis ihre erste schriftliche Prüfung absolviert – und das mit großem Erfolg. Eine Auszubildende aus Myanmar erzielte das klassenbeste Ergebnis. In wenigen Wochen werden sie zum ersten Mal auf den Stationen des EK mitanpacken.
„Ich freue mich darauf, künftig mit vielen Kollegen aus den Häusern der OSK zusammenzuarbeiten und viele weitere neue internationale Mitarbeiter bei uns willkommen zu heißen“, blickt Elgin Hackenbruch in die Zukunft. Die Pflegedirektion plant, bis 2024 mindestens 30 Fachkräfte aus Drittstaaten proaktiv anzuwerben. Zusätzlich befinden sich stets zirka 15 Pflegekräfte aus verschiedenen Ländern, die sich von sich aus bei der OSK beworben haben, in Anpassungslehrgängen. „Das bedeutet, dass sich meine Zielgruppe kontinuierlich vergrößert“, freut sich die neue Integrationsmanagerin.