„Einer der schönsten Berufe der Welt“

Die Oberschwabenklinik gratuliert 16 Jungärzten zum bestandenen Examen

Ravensburg/Wangen – Gleich 16 PJ-Studenten durfte die Oberschwabenklinik bei zwei Feiern an ihren Standorten am St. Elisabethen-Klinikum Ravensburg (13) und am Westallgäu-Klinikum Wangen (3) zu ihrem bestandenen dritten Staatsexamen gratulieren. Nach ihrem erfolgreich absolvierten Praktischen Jahr an der OSK sind die Studenten nun angehende Ärzte, Ernst und Verantwortung des Medizinerlebens beginnen damit erst richtig.
   
In den 15 Monaten bei der OSK absolvierten die 16 Ärzte – zehn Frauen und sechs Männer -, zahllose Praxiskurse sowie theoretischen wie praktischen Unterricht, der an der OSK nach dem Themenkatalog und dem PJ-Logbuch der Universität Ulm gehalten wird. Neben der täglichen Arbeit auf den Stationen kam auch das Handwerk etwa in Form von chirurgischen Naht- und Knotenkursen, Gips- und Verbandkursen, Sonoseminaren sowie Notfallmedizin und Reanimationslehrgängen nicht zu kurz.
   
In Wangen freuten sich die Prüfer und Chefärzte Dr. Elmar Mauch (Gynäkologie), Dr. Jörg Maurus (Innere Medizin) sowie Oberarzt Dr. Jürgen Ruf (Anästhesie) – vierter Prüfer war Prof. Dr. Johannes Lemke von der Uniklinik Ulm - über einen weiteren Jahrgang hochmotivierter und empathischer junger Ärztinnen und Ärzte. Genau gesagt über Miriam Künzig, Julian Fricke und Paul Schlegel, die im Westallgäu-Klinikum zu examinierten Ärzten reiften und die Kompetenz, die familiäre Atmosphäre und die Unaufgeregtheit an diesem Standort ebenso schätzen wie die Schönheit der Stadt und die Attraktivität des Allgäus mit der Nähe zu Bergen und Seen.
   
„Für uns als Krankenhaus sind die PJ-Studenten das Beste, was uns passieren kann. Wir profitieren auf mehreren Ebenen davon“, sagte Dr. Maurus. „Wir und später auch manch niedergelassene Praxis akquirieren durch den Pool der Studenten unsere jungen Nachwuchsärzte. Das Gute ist: Wir kennen sie, und sie kennen uns. Wir wissen nach einem Jahr, was sie können und worauf wir uns einlassen, und sie wissen das auch. Das ist eine Win-Win-Situation. Und die Studenten fordern uns auch: Als Lehrkräfte, als Menschen, und seit zwölf Jahren auch uns als Ganzes, als Ausbildungskrankenhaus.“ Es sei eine Herausforderung, die aber Riesenspaß mache, betont der Chefarzt. „In einem kleinen Krankenhaus wie in Wangen kann der Unterricht extrem individuell gestaltet werden, und die Studenten haben immer einen erfahrenen Oberarzt in der Nähe, den sie um Rat fragen können. Das alles sind große Vorteile des Westallgäu-Klinikums.“
   
Am Ravensburger St. Elisabethen-Klinikum wurden am Freitag im Beisein von zahlreichen Chefärzten und des kaufmännischen Direktors Ulrich Hornstein, Mitglied der OSK-Geschäftsleitung, gleich 13 Ärztinnen und Ärzte geehrt – und mit offenen Armen verabschiedet. „Es ist eine Ehre für mich, hier stehen zu dürfen. Sie wurden hier hervorragend ausgebildet und gehören jetzt zur Spitze des ärztlichen Nachwuchses in Deutschland“, sagte Hornstein. „Sie können sich jederzeit bei uns bewerben und zu uns zurückkommen. Das erwarten und erhoffen wir uns von Ihnen, weil wir guten Nachwuchs benötigen. Wir freuen uns auf Sie.“
   
PD Dr. Benjamin Müssle, leitender Oberarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am EK, sprach von einem großen Tag für die Oberschwabenklinik und von einem noch größeren für die Jungärzte. „Sie haben hier durchweg ein hervorragendes Examen abgeschlossen.“ Um die Zukunft brauche sich die Generation keine Sorgen zu machen, „Sie haben sich ja schließlich für einen der schönsten Berufe der Welt entschieden. In der heutigen Zeit werden Sie nahezu überall, auch an der Oberschwabenklinik, eine Stelle finden. Wenn wir Sie hier unterstützen dürfen, tun wir das gerne.“
 
Dr. Müssle riet den Ärzten dazu, demütig zu bleiben. „Sie werden in ihrem Leben mit vielen schweren menschlichen Schicksalen zu tun haben, die Sie nachhaltig prägen werden. Aber Sie bekommen ganz viel zurück: den Dank der Patienten und der Angehörigen.“

Blumen gab es am Ende auch noch – für Sabine Selg aus dem Sekretariat der Chirurgie, die sich seit Jahrzehnten um die PJ-Studenten der OSK kümmert – etwa vierzig Bilder der Jahrgänge in ihrem Büro dokumentieren es. „Frau Selg, Sie hatten immer ein offenes Ohr für uns, für alle unsere Sorgen und Nöte, und haben jedem von uns geholfen“, schwärmten die jungen Ärzte. „Auch dank Ihnen hatten wir eine tolle Zeit hier.“
   
Das Praktische Jahr umfasst eine zusammenhängende klinisch-praktische Ausbildung von insgesamt 48 Wochen in den Pflichtfächern Chirurgie und Innere Medizin sowie wahlweise in einem anderen klinisch-praktischen Fach oder Allgemeinmedizin (je 16 Wochen).