Edith-Stein-Schule Ravensburg beschnuppert das St. Elisabethen-Klinikum

Die Edith-Stein-Schülerinnen hörten Kliniklehrerin Katharina Volk aufmerksam zu.

Die Edith-Stein-Schülerinnen hörten Kliniklehrerin Katharina Volk aufmerksam zu.

Hygienecheck mit Katharina Volk und Schülerin Steffy.

Hygienecheck mit Katharina Volk und Schülerin Steffy.

Eine der schönsten Kliniken Süddeutschlands: das St. Elisabethen-Klinikum.

Eine der schönsten Kliniken Süddeutschlands: das St. Elisabethen-Klinikum.

Zeigt her Eure Hände: Die Edith-Stein-Schüler beim Hygienecheck.

Zeigt her Eure Hände: Die Edith-Stein-Schüler beim Hygienecheck.

30 Edith-Stein-Schülerinnen und -Schüler lernen bei einer Führung die Geheimnisse von Pflege und Medizin kennen

Fast drei Jahre lang konnten viele junge Menschen kaum Praktika machen. Drei Jahre lang keine Eindrücke von Unternehmen, kaum Berufsorientierung, kein Gefühl entwickeln, was man denn später einmal machen will, was einem liegen könnte, was Spaß macht. Kaum Kontakt zu Firmen oder potentiellen künftigen Arbeitgebern – die Pandemievorschriften aufgrund des Coronavirus machten es in vielen Betrieben unmöglich.

Auch die Ravensburger Edith-Stein-Schule, die am Mittwoch mit 30 Berufsschülerinnen und - schülern aus den Bereichen Hauswirtschaft und Pflege das St. Elisabethen-Klinikum besuchte und tags zuvor die Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben, litt unter den Einschränkungen. „Intern via Schule haben wir zwar in der Corona-Zeit alle Praktika durchgeführt, aber fast alle Schüler kamen zuletzt nach der achten Klasse zu uns ohne berufliche Erfahrung. Viele waren und sind noch unorientiert. Wenn man 16 ist und kurz vor dem Schulabschluss steht, ist das natürlich schwierig. Aber das versuchen wir jetzt, aufzuholen“, sagte Alina Brandl, die in der AV-Dualbegleitung der Edith-Stein-Schule arbeitet, sich um Praktika und Berufsorientierung kümmert und ihre Schützlinge zusammen mit ihrem Kollegen Oliver Stoll begleitete.

„Wir haben derzeit Projektwochen zum Thema Berufsfindung, schnuppern in verschiedene Betriebe und Branchen hinein, laden Referenten ein und zeigen den Schülern, dass gewisse Klischees nicht stimmen“, sagten die beiden. „In der Pflege zum Beispiel hat man ein recht gutes Einstiegsgehalt und verdient in der Ausbildung mehr als in anderen Ausbildungsberufen. Zudem trifft man auf viele verschiedene Menschen und hat eine enorm abwechslungsreiche Aufgabe.“

Die Vorurteile zum Thema Gehalt konnte Katharina Volk, Klinische Pflegelehrerin am EK, eindrucksvoll mit Zahlen widerlegen: Die Auszubildenden erhalten bei der OSK in der Pflege im ersten Ausbildungsjahr monatlich 1197,96 Euro, im zweiten Jahr 1261,01 und im dritten 1387,15 Euro. Volk erzählte den 15- bis 18-Jährigen alles über die Pflege- und Ausbildungsmöglichkeiten an der Oberschwabenklinik und hatte ein kurzweiliges Programm in petto. Die Schüler bekamen ein exaktes Bild über den Beruf der Pflegefachperson und den Ablauf der praktischen und theoretischen Ausbildung vermittelt und fragten neugierig und durchaus auch kritisch nach. Einfühlsam beschrieb Volk die Besonderheit des Pflegeberufs: In kaum einem Bereich hat man so existentiellen, so emotionalen Kontakt zu anderen Menschen und bekommt Freud und Leid und Zwischenmenschliches so hautnah mit.

Wie Pflege in der Praxis abläuft, am Beginn jeden Tages nämlich, zeigten Katharina Volk und Praxislehrerin Simone Halder ebenfalls. Gesundheit hat auch viel mit Sauberkeit und Reinheit zu tun, deshalb machten sie mit den Schülern einen gemeinsamen Hygienetest. Sorgsam führten sie vor, wie man perfekt seine Hände desinfiziert – entscheidend: die Zwischenräume der Finger nicht vergessen - und kontrollierten mit den Schülern anschließend das Ergebnis mittels eines speziellen Desinfektionsmittels und einer Hygienebox mit UV-Licht, in das man seine Hände steckt. Dort, wo es nicht leuchtet, sind noch Lücken zu finden, da war also (noch) keine Seife dran.

Nach einem Pausensnack nutzten die jungen Besucherinnen und Besucher gegen Mittag noch die Chance zu einer Hausführung durch das EK, das womöglich ihr neuer Ausbildungsort werden könnte. Das runderneuerte Krankenhaus dürfte mit seiner Infrastruktur, seinen großzügigen, miteinander vernetzten Stationen und seiner lichtdurchfluteten Architektur zu den schönsten Kliniken Süddeutschlands gehören.