Drei internationale Pflegefachkräfte erhalten die deutsche Berufserlaubnis, OSK erhält Siegel für Engagement in der Berufsanerkennung

Pflegefachpersonen aus anderen Ländern, die seit längerem in der Region leben, oder solche, die sich hier gerne eine Zukunft aufbauen möchten, haben in der Oberschwabenklinik die Möglichkeit, sich für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren – und nutzen sie erfolgreich. Gerade wurden die ersten drei Pflegekräfte neu für ihren erlernten Beruf in Deutschland zugelassen, und gerade hat die Oberschwabenklinik auch das neue Arbeitgebersiegel „Wir fördern Anerkennung“ dafür erhalten. Die OSK gehört damit deutschlandweit zu den engagiertesten Arbeitgebern im Bereich der Berufsanerkennung.
 
Das Konzept funktioniert: Während zum Herbstbeginn drei neue Mitarbeiterinnen in der OSK, die Pflegeausbildungen anderer Länder absolviert haben, auf den Lehrgangszug aufgesprungen sind, haben drei andere ihre Anerkennung erhalten. Vedada Alagic, Nevena Markovic und Pamela Fazlic sind nun anerkannte Pflegefachfrauen.
 
Hintergrund: Die Erfahrung, die eigenen beruflichen Lücken oder Defizite schriftlich, mit dem Wappen der Landesregierung bestätigt zu bekommen, machen nur die internationalen Fachkräfte in der Pflege. Nach Prüfung ihrer ursprünglichen Pflegeausbildung in Bosnien-Herzegowina respektive Serbien hatte das Regierungspräsidium wie immer in solchen Anerkennungsverfahren einen „Defizitbescheid“ für die drei Bewerberinnen ausgestellt. Diese Mitteilung war für die Frauen jedoch ein Ansporn, die Kenntnisse und Fertigkeiten in bestimmten Fachgebieten zu vertiefen. Die beiden Bosnierinnen und die Serbin wollten ihre Anerkennung als Pflegefachkraft unbedingt. Sie entschieden sich also dafür, einen jeweils für sie maßgeschneiderten Anpassungslehrgang zu absolvieren und während dieser Zeit als Pflegehelferin in der OSK zu arbeiten.
 
Doppelt hält besser: Jetzt, nach durchschnittlich acht Monaten auf fünf verschiedenen Stationen, erhielten sie zum zweiten Mal in ihrem Leben die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung Pflegefachfrau zu tragen. Alle drei sind Mütter von Kleinkindern, froh über flexible Arbeitszeiten und die verständnisvolle Unterstützung, die sie von Ihren Kolleginnen erfahren haben. Pamela Fazlic wundert sich im Nachhinein, wie sie Familie, Arbeit und Fortbildung unter einen Hut bringen konnte, ihre Begründung: „Ich bin sehr stark und wollte in Deutschland anerkannte Pflegefachfrau sein.“ Vedad Alagic betont, was ihr geholfen hat: „Viele Fragen stellen, auch wenn mein Deutsch noch holprig war, das brachte mich weiter.“
 
Was laut den drei Pflegefachfrauen auch nützlich ist, sind die international zusammengesetzten Teams an der Oberschwabenklinik: Im besten Fall gibt es eine Landsfrau auf Station, zur schnellen Absicherung in der eigenen Sprache. Nevena Markovic erklärte: „Ich war so hoch motiviert, das machte mich fröhlich, dadurch kommt Freundlichkeit und Hilfe von den Kollegen zurück.“

Genauso stolz wie die drei doppelt geprüften Pflegefachkräfte ist auch Christopher deSilva, Leiter des zur Pflegedirektion zugehörigen Ressorts Pflegeentwicklung und der Anpassungslehrgänge in der OSK. In den vergangenen vier Jahren wurden weit über zwanzig Personen aus zehn Ländern erfolgreich durch den Anpassungslehrgang begleitet und ins Unternehmen integriert.
 
Als Anerkennung erhielt die OSK nun von der UBA (Unternehmen Berufsanerkennung) das von der Bundesregierung mitgeförderte neue Arbeitgebersiegel „Wir fördern Anerkennung“. Es zeichnet Unternehmen aus, „die auf herausragende Art und Weise Beschäftigte im Verfahren der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation unterstützen, Vielfalt schätzen und die Mitarbeiterqualifizierung vorantreiben“. Pflegedirektor Swen Wendt ist stolz auf die Arbeit seines Teams: „Die Betreuung und Rotation der Anerkennungsteilnehmerinnen geht bei uns über viele Stationen und wird von den Praxisanleiterinnen und Pflegepädagoginnen sowie von den Kolleginnen auf der Station eng begleitet und unterstützt. Und der Erfolg gibt uns recht.“

Auf dem Foto von links nach rechts: Nevena Markovic, Christopher deSilva, Pamela Fazlic, Vedada Alagic
 
Zur Information:
Ausländische Pflegekräfte, die Interesse an der Teilnahme an einem Anpassungslehrgang der OSK haben, können sich gerne an die Job-Hotline der Oberschwabenklinik wenden unter Telefon 01514 / 26 03 98 (auch per WhatsApp). Bewerbungen an bewerbung@oberschwabenklinik.de