Behandlungen im Kindesalter minimieren spätere Krankheitsrisiken

Kinder sind besondere Patienten. Sie brauchen eine spezielle Art der Medizin. Im Krankenhaus müssen Pflege, Betreuung und Zimmer auf sie ausgerichtet sein. Im EK erweitern wir unser Angebot für kleine Patienten auf dem wichtigen Feld der Kinderurologie.

Um solch eine hoch spezialisierte Leistung erbringen zu können, müssen wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Es geht vor allem um die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen: Kliniken für Urologie, für Chirurgie und für Gynäkologie sowie eine Kinderklinik und eine Kinderadiologie müssen am Ort sein.

Für die Kinderurologie hat die OSK mit Dr. Anja Jentzmik eine auf diesem Gebiet erfahrene Oberärztin gewonnen. Ihre Facharztweiterbildung zur Kinderchirurgin absolvierte sie an der Charité in Berlin, früh spezialisierte sie sich auf die Kinderurologie und war zuletzt am Universitätsklinikum Ulm tätig. "Die Kinderurologie als ein eigener Schwerpunkt rundet sowohl das Leistungsspektrum der Klinik für Urologie als auch das der Kinder- und Jugendmedizin in einem Haus mit einem so großen Einzugsgebiet sinnvoll ab", sagt sie.

Kinderurologen behandeln Fehlbildungen und Erkrankungen an Nieren, Harnleitern, Harnblase und Geschlechtsorganen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent der Kinder von Fehlbildungen betroffen sind. "Es ist wichtig für die Entwicklung im Kindes- und später im Jugendalter, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und auch zu behandeln", betont Dr. Anja Jentzmik. Viele Untersuchungen und Eingriffe sind ambulant möglich. "Und sollte ein stationärer Aufenthalt notwendig sein, sind die Kinder in unserer Kinderklinik bestens versorgt", sagt Dr. Jentzmik.

"In unserer Ambulanzsprechstunde können wir nach einer ausführlichen kinderurologischen Anamneseerhebung, körperlichen Untersuchung und ggf. weiteren Diagnostik Kindern wie Eltern eine individuell angepasste Beratung und Therapie anbieten."

Betrachtet man zum Beispiel einen Hodenhochstand: Dabei handelt es sich um eine angeborene oder erworbene Entwicklungsstörung, bei der ein oder beide Hoden nicht bei Geburt oder innerhalb des ersten Lebensjahres in den Hodensäcken liegen. Spätfolgen können eine eingeschränkte Samenproduktion sowie ein vielfach erhöhtes Risiko sein, als Erwachsener an Hodenkrebs zu erkranken. Medikamentöse und gegebenenfalls operative Behandlungen im Kindesalter können dieses Risiko minimieren.

"Eine rechtzeitige kinderurologische Behandlung ist auch immer Vorbeugung gegen ernsthafte Einschränkungen oder Erkrankungen in späteren Lebensphasen", sagt Dr. Jentzmik.