Auszubildende stärken ihr Pflegenetzwerk

Unter dem Motto „Pflegenetzwerke stärken“ haben sich erstmals Schülerinnen der Geschwister Scholl Schule Leutkirch im Ausbildungsgang Altenpflegehilfe mit Schülerinnen der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe der Gesundheitsakademie Bodensee Oberschwaben in Weingarten getroffen. Beide Ausbildungen werden im Rahmen des Projektes „Assistierte Ausbildung für Pflegehelfer“ durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Schülerinnen der Geschwister Scholl Schule Leutkirch im Ausbildungsgang Altenpflegehilfe mit Schülerinnen der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe der Gesundheitsakademie Bodensee

Im Rahmen des ESF-Projektes ist es möglich, die Auszubildenden während der gesamten Ausbildung durch individuelles als auch gruppenbezogenes Coaching zu begleiten. Dies geschieht bei den Altenpflegehelfern und -helferinnen durch Mitarbeitende des CJD Bodensee Oberschaben und bei den Krankenpflegehelfern durch Sozialpädagogen an der Gesundheitsakademie. 

Dank der Förderung können Pflegehelfer bereits vor Ausbildungsbeginn unterstützt werden, sodass eine Ausbildung erst möglich wird. Es wird zum Beispiel bei der Kinderbetreuung, bei der Wohnungssuche oder bei der Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen geholfen. Während der Ausbildung können die Schüler ein individuelles Coaching in Anspruch nehmen. Es umfasst Lernberatung, Begleitung in den Praxiseinsätzen und Konfliktberatung. Sie erfahren auch in sonstigen Anliegen eine engmaschige Begleitung.

Es gibt viele potenzielle Fachkräfte die gern in der Pflege arbeiten möchten, aber in verschiedenen Lebensbereichen Unterstützung benötigen, um sich auf den Ausbildungsweg machen zu können. Hier setzt das ESF-Projekt an und fördert gezielt Pflegeberufe, um dazu beizutragen, die Gesundheitsversorgung zu stärken. Durch das Projekt erhalten auch zugewanderte Menschen die Chance, eine Ausbildung sowie einen Arbeitsplatz mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten zu bekommen. Schüler und Schülerinnen mit einem Hauptschulabschluss, die keinen Zugang zur generalistischen Pflegeausbildung haben, können nach Abschluss der einjährigen Helferausbildung die drei Jährige Fachkraftausbildung anschließen. Damit eröffnen sich ihnen viele Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Ausgezeichnet hat das erste Treffen der beiden Ausbildungszweige die Wertigkeit und Anerkennung des Berufs. Pflegehelferinnen stellen die Basis der pflegerischen Versorgung dar und müssen viele medizinische und pflegerische Kompetenzen erlernen. Flexibel müssen sie sich auf verschiedenste Patienten und deren Krankheitsbilder einstellen können. Die Anforderungen heutzutage übersteigen bei weitem die reine Körperpflege. Pflegehelfer übernehmen zunehmend komplexe Aufgaben in den Heimen, in den ambulanten Diensten und auf Stationen. Dieser Entwicklung sollte der erste Fachaustausch   zwischen Auszubildenden der Altenpflege und der Gesundheits- und Krankenpflege gerecht werden.  

Zukünftig wird der Austausch zwischen den Ausbildungsgängen weiter ausgebaut und in den Ausbildungsverlauf fest integriert, um die Professionalität der Auszubildenden zu stärken.