Anästhesisten übernehmen Verantwortung - Mehr Möglichkeiten und flexiblere Belegung auf der IMC

PD Dr. Andreas Straub

Die Klinik für Anästhesie hat am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg die Verantwortung auch für die Intermediate Care-Station (IMC) übernommen. Die Möglichkeiten der medizinischen Betreuung auf der IMC sind damit breiter geworden und der Betrieb lässt sich flexibler als früher organisieren, fasst Chefarzt PD Dr. Andreas Straub die wichtigsten Verbesserungen zusammen.

Landläufig gilt Intermediate Care als „Zwischenstufe“ zwischen einer Intensivstation und der Normalstation. Patienten werden versorgt, die nicht alle technischen Möglichkeiten einer Intensivstation benötigen, die aber dennoch pflegerisch intensiv betreut und deren Vitalfunktionen überwacht werden müssen. Am EK wurde die IMC nun entsprechend moderner medizinischer Abläufe und Möglichkeiten neu organisiert.

„Ständig ist jetzt ein ärztlicher Ansprechpartner aus der Intensivmedizin verfügbar“, nennt Dr. Straub eine entscheidende personelle Neuerung auf der C 21. Damit seien vermehrt auch invasivere Maßnahmen für Patienten auf der IMC möglich. Mit der Folge, dass etliche Kranke, die bislang auf die Intensivstation C 22 mussten, nun auf der IMC behandelt werden können. „Insgesamt gelingt es uns, die C 21 und die C 22 viel besser zu vernetzen und dabei auch die Intensivstation zu entlasten.“

Gearbeitet wird im Drei-Schicht-Rhythmus. Den Überblick im täglichen Betrieb hat der für die Intensivstation verantwortliche Oberarzt. Er kann die Patienten entsprechend zwischen den beiden Stationen lenken. „Die Wege werden kürzer, es wird weniger telefoniert“, sagt Dr. Straub. Gleiches gilt für Patienten, die wegen einer invasiven Maßnahme wie beispielsweise der Anlage eines zentralen Venenkatheters früher von der IMC in den Aufwachraum und wieder zurück geschoben werden mussten. „Diesen Weg sparen wir uns, indem auf der IMC ständig intensivmedizinische Expertise vorhanden ist.“

Auf der IMC können bis zu 20  Betten betrieben werden. Früher gab es feste Kontingente: z.B. zehn Betten für die Allgemein-, Gefäß- und Unfallchirurgie, sechs für die Neurochirurgen, vier für die Internisten. Hinzu kamen Belegungen durch die HNO oder die Frauenklinik. „Statt der fixen Kontingente belegen wir die Station jetzt flexibel nach dem jeweiligen Bedarf“, sagt Dr. Straub. Wobei immer auch sichergestellt sei, dass jeder Fachbereich seine benötigten Betten bekommt.

Mit den Neurochirurgen ist vereinbart, dass die Patienten aus deren Fach auf der IMC in der neuen Konstellation gemeinsam mit den Anästhesisten behandelt werden. Dr. Straub betont, dass die Zusammenarbeit mit den Fächern, die bislang Kontingente belegen konnten, sehr eng sein wird. In besonderer Weise gilt dies auch für die Assistenzärzte und Assistenzärztinnen der chirurgischen Fächer, die auf der IMC einen Teil ihrer intensivmedizinischen Weiterbildung absolvieren können.

Voll des Lobes ist Dr. Straub über die Pflege auf der IMC. „Wir Anästhesisten sind sehr freundlich in einem hoch motivierten Stationsteam aufgenommen worden.“ Beeindruckt habe ihn das große Interesse der Pflegefachkräfte für die auf der IMC neuen Verfahren und die Bereitschaft für die notwendige Weiterbildung. Dabei geht es zum Beispiel um die arterielle Blutdruckmessung oder auch die Highflow- und CPAP-Beatmung. „Gemeinsam können wir aus den Möglichkeiten der IMC mehr herausholen“, ist der Chefarzt optimistisch.