Am EK beginnt der Abbruch der Altgebäude

Am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg wird das frühere Bettenhaus West abgebrochen. An seiner Stelle wird bis zum kommenden Jahr eine Liegendkrankenzufahrt angelegt, deren Eingang direkt zur Notaufnahme des EK führt. Im Sommer wird dann auch das Hochhaus abgebrochen, das früher Wohnheim der Schwestern gewesen ist und nun die Verwaltung der OSK beherbergt. Verwaltung und Geschäftsführung ziehen ins frühere Kinderkrankenhaus.

Nachdem im September 2017 das neue Bauteil C (Notfallgebäude mit Hubschrauberlandeplatz) und das neue Bauteil D (Frauenklinik und Klinik für Kinder und Jugendliche) in Betrieb genommen worden sind, werden nun im Projekt "Neustrukturierung St. Elisabethen-Klinikum" noch die sogenannten "baulichen Nachläufer" des Projekts umgesetzt. Dies sind vor allem die Herstellung einer Liegendkrankenzufahrt an der Westseite des EK-Campus sowie punktuelle Umbauten und Anpassungen in den bestehenden Häusern A (Bettenhaus) und B (Funktions- und Behandlungsbau) des EK.

Wichtigster Baustein ist die Erstellung der neuen Liegendkrankenzufahrt zur Notaufnahme westlich des neuen Bauteils C. Hierzu erfolgen seit Dezember 2017 die Vorbereitungen für den Rückbau des alten Bettenhauses West einschließlich des Verbindungsbaus Die Rückbauarbeiten erfolgen durch die Fa. Lämmle aus Eberhardszell. Die Liegendkrankenzufahrt an der Westseite wird die derzeitige provisorische Lösung im Süden ersetzen. Dieser Eingang ist dann wieder Fußgängern vorbehalten, die aus Richtung Innenstadt ans EK kommen. Der Südeingang liegt nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der sich der historische erste Haupteingang des EK befunden hat.

Am Bettenhaus West und dem Verbindungsbauwerk erfolgte ab Januar diesen Jahres die Demontage aller nichtmineralischen Bauteile mittels Handarbeit und Kleingeräten. Zusätzlich zur Entrümpelung der Gebäude von lose abgelagerten Kleinteilen und Möbeln umfasst die Entkernung den Ausbau aller gipshaltigen Baustoffe, Baumaterialien aus Holz, Metall, PVC, Kunststoff, Styropor, Textil­beläge und Kabel­stränge.

Im Anschluss an die Entkernung erfolgt die Entfernung von Schadstoffen. In den Gebäuden wurden im Zuge einer Vorerkundung diverse Schadstoffe festgestellt. Unter anderem waren dies Abwasserrohre aus Asbestzement, Dämmungen aus künstlichen Mineral­fasern, PAK bzw. teerhaltige Bitumenbahnen (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) auf der Dach­fläche sowie PCB-haltiger Fugenkitt (Polychlorierte Biphenyle) an der Außenfassade. Von diesen Baustoffen geht im eingebauten Zustand keine Gefährdung aus, jedoch müssen diese Stoffe vor dem eigentlichen Gebäuderückbau separat ausgebaut werden. Der Ausbau dieser Baustoffe erfolgt unter Einhaltung von speziellen Arbeitsschutzmaßnahmen.

Der Rückbau des entkernten Gebäudes erfolgt mit Großgeräten. Zum Abbruch werden geräuscharme Maschinen und Technologien eingesetzt. An den Großgeräten kommen speziell Scheren zum Einsatz, welche die Bauteile pressen und nicht in große Stücke zerschneiden. Dadurch entstehen weniger Lärm und weniger Erschütterungen. Die Staubentwicklung wird durch eine Wasserbedüsung weitestgehend vermieden. Zur Erschütterungsminimierung werden um die Gebäude Fallbette für die herabfallende Bruchstücke erstellt.

Das Bettenhaus mit Verbindungsbauwerk hat ein Bruttorraumvolumen von rund 19.500 m². Beim Abbruch fallen rund 7.500 Tonnen Beton und Ziegel an. Das Abbruchmaterial wird auf die Ostseite des EK gefahren, auf Schadstoffe beprobt und gebrochen. Um den Bauschutt zu transportieren, sind rund 290 LKW-Fuhren notwendig. In RIchtung der angrenzenden Gebäude wurden Sicherungsvorrichtungen (z.B. Schutzgerüste mit Netz, Stahlrohrrahmengerüst mit Holz­beplankung) gegen herabfallende Bruchstücke installiert. Mit dem Rückbau wird auch das Gerüst sukzessive zurückgebaut. Die Rückbauarbeiten im Bereich Bettenhaus West sollen bis Juni 2017 abgeschlossen sein.

Im Folgenden beginnt ab 4. Juni der Rückbau des Hochhauses an der Ostseite des EK. Das Gebäude mit insgesamt 13 Geschossen und ehemaligen Luftschutzräumen im Keller wird ebenfalls zunächst entkernt und von Schadstoffen befreit. Ab Mitte Juli beginnt der Abbruch des Hochhauses ebenfalls mit Abbruchgerät neuester Bauart. Der Abbruchbagger hat einen Greifarm mit 35 Meter Länge und ein Geweicht von 115 Tonnen. Das Hochhaus hat ein Bruttorraumvolumen von rund 27.200 m². Beim Abbruch fallen rund 9.000 Tonnen Beton und Ziegel an. Das Hochhaus soll bis Mitte Oktober rückgebaut sein.

Die Verwaltung der Oberschwabenklinik, die derzeit im Hochhaus untergebracht ist, zieht im Mai in die frühere Kinderklinik um. Dort werden die Räumlichkeiten derzeit zu Büroarbeitsplätzen umgebaut.