2. Bauabschnitt ist fertig - Bei der Einweihung gibt es viel Lob für das neue EK

Mit einem Festakt haben der Landkreis Ravensburg und die Oberschwabenklinik den 2. Bauabschnitt des St. Elisabethen-Klinikums eingeweiht. Rund 130 Millionen Euro sind für zwei neue Gebäude investiert worden. Die Notaufnahme, die Intensivstationen, die Frauenklinik. die Kinderklinik sowie Stationen für Akutgeriatrie und Palliativmedizin beziehen neue und moderne Räumlichkeiten. Die Patienten sind im EK nun ausschließlich in Ein- und Zweibettzimmern untergebracht. Neben den Einrichtungen der OSK richtet das Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg im Klinikum eine Station für Alterspsychiatrie ein.

"Es ist ein Tag der Freude und wir sind stolz", eröffnete Landrat Harald Sievers die Festveranstaltung. "Hier ist es etwas Großes und Zukunftsweisendes geschaffen worden." Eine Einschätzung, die Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration in Baden-Württemberg, in vollem Umfang teilte. Er freute sich über einen "wunderbaren Festakt in einem extrem gut gelungenen Klinikum". Lucha war in seiner Zeit als Kreis- und Stadtrat selbst an den Weichenstellungen für das neue EK beteiligt, die vor zwölf Jahren begonnen haben.

Den damals Beteiligten zollte Landrat Sievers höchsten Respekt für Mut, Weitsicht und Gestaltungswillen. Mit dem größten Bauprojekt, das der Landkreis Ravensburg jemals angepackt hat, seien Voraussetzungen für eine hoch qualifizierte medizinische Versorgung geschaffen worden. Der Landrat betonte, dass ohne die Unterstützung des Landes eine solch gewaltige Investition nicht möglich gewesen wäre. Das Land hat den 2. Bauabschnitt mit 64 Millionen Euro unterstützt, nachdem bereits für den ersten Abschnitt 51 Milloinen Euro aus Stuttgart geflossen waren. Insgesamt sind für beide Abschnitte 266 Millionen Euro investiert worden.

Lucha hob unter dem Beifall der Festversammlung insbesondere die Verdienste der Beschäftigten um das EK und die OSK hervor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätte alle Sanierungsschritte und alle Entwicklungen der OSK mitgetragen. Entscheidend für ein Krankenhaus sei, dass Menschen ein Angebot für Menschen machen. Wer ins EK komme, könne sich darauf verlassen, dass er mit einem hohen Maß an Verantwortung versorgt wird. Der Minister bekannte sich zum Qualitätswettbewerb. Er betonte aber auch, dass Strukturen geschaffen werden müssen, in denen sich Einrichtungen nicht wechselseitig gefährden oder gar kannibalisieren. Auch in der Vernetzung zum ambulanten Sektor und zur Nachsorge seien neue Modelle gefragt.

Dr. Dieter Grupp, Geschäftsführer des Zentrums für Psychiatrie Südwürrtemberg, hob hevor, dass man mit neuen Entwicklungen in der Medizin ein Verständnis dafür entwickelt habe, bei der Behandlung somatischer und psychischer Krankheiten enger zusammenzurücken. Bisher seien die Menschen in Ravensburg zwischen dem im Süden gelegenen ZfP und dem im Norden gelegenen EK hin- und hergefahren worden. Mit der neuen Station des ZfP im EK sei die Behandlung unter einem Dach möglich. Grupp: "Für die betroffenen Menschen ist das ein Segen."

Der Ravensburger Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp bedankte sich für die Entscheidung, das EK an seinem seit 1901 angestammten Platz neu zu strukturieren. Das Klinikum zähle zu den Einrichtungen, die in hohem Maße identitätsstiftend für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sind. Dr. Rapp wies darauf hin, dass die Arbeiten noch nicht beendet sind. Unter anderem werden noch das Bettenhaus sowie das ehemalige Wohnhochhaus aus den 60er-Jahren abgebrochen. Der OB mit Blick auf das Hochhaus: "Ravensburg ist gerne und stolz eine Stadt der Türme, aber dieser Turm darf weg."

Gemeinsam mit Dr. Rapp betonten der Bad Waldseer Bürgermeister Roland Weinschenk und der Wangener Kreisrat Siegfried Spangenberg, wie wichtig das EK sowie die Oberschwabenklinik als Verbund für den gesamten Landkreis sind.

Nach der Segnung der neuen Gebäude durch die Klinikseelsorger Pfarrerin Irene Palm und Pfarrer Dieter Sasser übergab Architekt Manfred Ehrle einen symbolischen Schlüssel an die Chefärzte Dr. Martina Gropp-Meier von der Frauenklinik. Prof. Dr. Franz Maurer von der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie PD Dr. Andreas Artlich von der Kinderklinik. Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf hob abschließend die Qualität der neuen Gebäude hinsichtlich Architektur und Gestaltung mit künstlerischen Elementen hervor. Damit würden sie sich von vielen anderen Klinikimmobilien abheben. Man spüre, dass das EK eine "Seele" hat. Dies strahle auch auf die Mitarbeiter aus.