Hodenkrebs

Hodenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit prinzipiell guten Chancen auf eine Heilung. Selbst im fortgeschrittenen Stadium bestehen bei der Therapie immer noch gute Erfolgsaussichten. Bei Hodentumoren werden zumeist Seminome von Nicht-Seminomen unterschieden. Erstere haben ihre Häufigkeitsgipfel vornehmlich zwischen dem 30.-50. Lebensjahr. Nicht-Seminome treten allerdings meist schon im früheren Erwachsenenalter auf. In Deutschland werden jährlich ca. 4.000 Neudiagnosen eines Keimzelltumor gestellt. Die Ursachen für die Entstehung von Hodenkrebs sind nicht vollständig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass Männer mit Hodenhochstand im Kindesalter ein 15-45 fach erhöhtes Risiko haben, an Hodenkrebs zu erkranken. Bislang ist keine genetische Ursache des Hodenkrebses nachgewiesen, es besteht jedoch ein familiär erhöhtes Risiko für Hodenkrebs bei Erkrankung des Vaters oder Bruders. Mit der richtigen Therapie und deren optimaler Durchführung bestehen in den meisten Fällen gute Heilungschancen. Weitere Informationen finden Sie auf www.hodenkrebs.de.

In der Klinik für Urologie bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum modernster Medizin:

Diagnostik und Beratung

  • Hochauflösende Dopplersonographie
  • Molekularbiologische Diagnostik
  • Ganzköper Computertomographie
  • FDG-PET-CT (ggf. beim Seminom)

Operation

  • Inguinale Hodenentfernung; Retroperitoneale Lymphknotenentfernung (RPLA) bzw. nervschonende, ejakulationserhaltende RPLA

Konservative Therapie

  • Zytotoxische Therapie
  • Strahlentherapie
  • Risikoadaptierte Therapie
  • SEKT-Gruppe: Schwerpunkt zur Erforschung von Krankheiten des Testis (Hoden)

Symtome

Ein klassisches Leitsymptom des Hodentumors ist die schmerzlose Größenzunahme des Hodens mit einer tastbaren Knotenbildung innerhalb des Hodens. Jede Vergrößerung des Hodens ist tumorverdächtig und muss ärztlich untersucht werden. Gelegentlich kommt begleitend eine ein- oder beidseitige Vergrößerung und Schmerzhaftigkeit der Brust als Ausdruck einer durch den Hodentumor hervorgerufenen hormonellen Störung vor.

Diagnostik

Nach einem Erstgespräch erfolgt die körperliche urologische Untersuchung. 85 % der Primärtumoren sind durch alleinige Palpation (Abtasten) zu erkennen. Anschließend erfolgt die Sonographie, (Ultraschalluntersuchung) diese ist eine schmerzlose und strahlungsfreie Untersuchung zur Feststellung eines Hodentumors. Durch eine Blutentnahme wird nach bestimmten, für Hodentumore typischen Tumormarkern gesucht. Diese können trotz Vorliegen eines Hodentumor aber auch normwertig sein. Die Computertomographie erfolgt um Absiedelungen im Bauch- oder Brustraum darstellen zu können und die Lymphknoten zu beurteilen.

Therapie

Zur Sicherung der Diagnose und zeitnahen Einleitung einer Therapie stellt die operative Hodenfreilegung den Goldstandard dar. Hierbei wird der chrirugische Zugangsweg über die Leiste gewählt.

Bei Entfernung eines kompletten Hodens besteht die Möglichkeit eine Hodenprothese operativ einzulegen, um das optische Bild dem gegenüberliegenden Hoden anzugleichen.

Im Vorfeld einer weitgehenden Therapie sollte bei Kinderwunsch die Asservation von Ejakulat in spezialisierten Zentren erfolgen.

Wie eine nachgeschaltete Therapie aussehen sollte, oder welche Nachsorgeuntersuchungen in Frage kommen, hängt entscheidend vom Ergebnis des operativ gewonnen Materials (Histologie) sowie der Umfelddiagnostik mittels einer Computertomographie des Bauchraumes und der Lunge und dem Tumormarkerverlauf ab. Seit vielen Jahren verifizieren wir den weiteren Therapieentscheid über das externe Zweitmeinungszentrum der Universität Ulm und bieten damit unseren Patienten größtmögliche Sicherheit im Therapieverlauf.

Im Anschluss wird jeder Fall in der fachübergreifende Tumorkonferenzen des onkologischen Netzwerks Oberschwabens am Krankenhaus St. Elisabeth diskutiert. Durch die regelmäßige Anwesenheit niedergelassener Hämatologen und Onkologen ist auch die Vernetzung stationärer mit ambulanter Therapie und Versorgung gewährleistet. So können wir Patienten bei Krebserkrankungen in einem umfassenden Konzept alle notwendigen Versorgungsmöglichkeiten von der Früherkennung über die Therapie bis hin zur Nachsorge anbieten.

 

Ansprechpartner

Für Sie da:
Prof. Dr. med. Jentzmik
Prof. Dr. med.
Florian Jentzmik

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Leiter des Prostatakarzinomzentrums
0751/87-2819

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Urologie

Curriculum vitae Prof. Dr. med. Florian Jentzmik

  • Seit Juni 2015 Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Oberschwabenklinik, Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
  • Zuvor kommissarischer Ärztlicher Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Ulm nach langjähriger oberärztlicher Tätigkeit
  • Facharztausbildung an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor Prof. Kurt Miller) und Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie (Ärztlicher Direktor Prof. H.J. Buhr)

Promotion:

  • Medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Habilitation:

  • Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Lehrbefugnis für das Fach Urologie

Professur:

  • APL-Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm

Veröffentlichungen, Vorträge, Gutachtertätigkeit

  • mehr als 40 Original- und Übersichtspublikationen in national und international anerkannten Fachzeitschriften
  • mehr als 50 Fortbildungsbeiträge auf CME-zertifizierten Veranstaltungen, nationalen und internationalen Kongressen
  • langjährige Gutachtertätigkeit bei internationalen Fachzeitschriften

Zusatzqualifikationen:

  • Zusatzbezeichnung: Medikamentöse Tumortherapie
  • Zertifizierter DaVinci®-Operateur

Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gesellschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)
  • European Association of Urology (EAU)
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) e.V.
  • Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO)