Das Nierenzellenkarzinom

Die Nierenzellkarzinome gehen häufig vom Epithel der Nephrone aus und sind die häufigsten Tumore der Niere. Männer erkranken etwa doppelt so häufig wie Frauen. 3-5% der Tumore im Erwachsenenalter entfallen auf Nierenzellkarzinome.  Die Herkunft ist ungeklärt, Risikofaktoren sind der Nikotinabusus, die terminale Niereninsuffizienz, Übergewicht und arterieller Hypertonus. Entdeckt werden die Tumoren meist zufällig. Therapeutisch steht die operative Tumorentfernung im Vordergrund. Beschränkt sich das Karzinom auf das Nierenparenchym, ist die Prognose  gut.

In der Klink für Urologie bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum modernster Medizin:

Diagnostik & Beratung

  • Umfassende Diagnostik durch hochauflösende radiologische und sonographische Verfahren:
    • Sonographie
    • Magnet Resonanz Tomographie
    • Computertomographie
  • Individuelle Therapieplanung
  • Enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern (Niedergelassene Urologen, Physiotherapie) in der präoperativen Planung und der postoperativen Phase der Operation

Operative Therapie

  • Laparoskopische und offen chirurgische Operationsverfahren
  • Radikale Nierentumorentfernung mit lokaler Lymphadenektomie und Adrenalektomie
  • Organerhaltende Nierentumorexzision bzw. Nierenteilresektion

Konservative Therapie

  • Immunochemotherapie
  • Zielgerichtete, molekulare Therapie
  • Neueste Individuelle Therapieoptionen

Die Niere

Die Niere ist ein paarig angelegtes Organ des Harnsystems zur Harnaufbereitung und Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts. In den beiden Nieren wird das Blut filtriert.  Kleine Blutanteile, wie etwa Salze, können ausgeschieden werden. Für den Organismus wichtige Moleküle werden größtenteils rückresorbiert, andere können zusätzlich sezerniert werden.

Die Funktionen der Nieren sind:

  • Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen und Gift­stoffen aus dem Körper durch Bildung des Harns
  • Osmoregulation (Ausbalancierung des Wasserhaushaltes)
  • Volumenregulation (langfristige Blutdruck­einstellung)
  • Regulation und Kontrolle der Zusammensetzung des Harns
  • Kontrolle des Elektrolyt­haushalts
  • Kontrolle des Säure-Basen-Haushalts

Symptome

Nierentumore verursachen in der Regel keinerlei Symptome. Sie fallen häufig in der urologischen Krebsvorsorge oder bei Computertomographien aus anderweitigen Gründen auf.

Renal bedingte Symptome:

  • Rotfärbung des Urins
  • Flankenschmerzen
  • Nierenbeckenentzündungen
  • Tastbarer Oberbauchtumor

Bei fortgeschrittenem Befund:

  • Knochenschmerzen
  • Abgeschlagenheit,
  • Nachtschweiß
  • Fieber
  • Paraneoplastische Symptome

 

 

Diagnostik

In der Regel wird der Nierentumor sonographisch festgestellt und dann computertomographisch verifiziert.

Erweiterte Bildgebung

Sollte das Risiko für einen fortgeschrittenen Befund erhöht sein, so werden wir Ihnen die Durchführung weiterer Untersuchungen nahelegen.

Computertomographie

Auch die Computertomographie ist ein röntgenologisches Verfahren zur Darstellung des gesamten Körpers inklusive der inneren Organe. Es kann eine Ausbreitung auf die Lymphknoten und entfernte Organe wie die Lunge oder die Leber anzeigen.

Magnetresonaz Tomographie

Die Magnetresonanz Tomographie nutzt eine starkes Magnetfeld um an den atomaren Kerne des Körpergewebes einen “Spin” zu erzeugen. Eine minimalste Bewegung des Atomkerns. Dies kann dann durch unsere fortgeschrittene Computertechnologie über ein zweites Magnetfeld gemessen und graphisch dargestellt werden. So können aussagekräftige Bilder der inneren Organe erstellt werden.

 

Behandlung & Therapie

Therapie des lokal begrenzten Nierentumors

Der lokal begrenzte Nierentumor hat noch nicht den gesamten Körper befallen, sondern beschränkt sich auf die Niere und gegebenenfalls die Organe in unmittelbarer Umgebung. (Aorta, Lymphknoten, Nebenniere) Hierdurch ist in diesem Anfangsstadium eine kurative, also heilende Therapie möglich. Hierzu stehen folgende Optionen zur Verfügung:

Laparoskopische und offen chirurgische Operationsverfahren

  • Radikale Nierentumorentfernung mit lokaler Lymphadenektomie und ggf. Adrenalektomie

Bei der radikalen Nierentumorentfernung ist es nicht möglich die Niere zu erhalten. Dies ist häufig durch das individuelle Tumorwachstum bedingt, da er auf die Gefäße der Niere oder das Nierenbecken übergreift. Glücklicherweise besitzen er Mensch in der Regel zwei Nieren, wodurch die verbleibende Niere die Funktion der entfernten Niere in der Regel komplett übernehmen kann.

  • Organerhaltende Nierentumorexzision bzw. Nierenteilresektion

Ist der Nierentumor scharf begrenzt und wächst nicht in das Nierenbecken oder die benachbarten Organe ein, so ist der Organerhalt möglich. Wir sprechen dann von der Nierenteilresektion.

 

Therapie des fortgeschrittenen Nierentumor

Der metastasierte Nierentumor hat den Körper systemisch befallen. Es kann sich theoretisch auf weitere Organsysteme wie das knöcherne Skelett, die Lymphbahnen, Lunge oder auch die Bauchorgane ausbreiten. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu unterbinden werden systemische Therapiemöglichkeiten genutzt. Über unser Onkologisches Krebszentrum stehen Ihnen sämtliche neue medikamentöse Tumortherapien zur Verfügung.

Gebündelte Kompetenz

 

Das onkologische Zentrum der OSK bietet Patienten bei Krebserkrankungen in einem umfassenden Konzept alle notwendigen Versorgungsmöglichkeiten von der Früherkennung über die Therapie bis hin zur Nachsorge an.

Tumorkonferenz

Wöchentlich finden fachübergreifende Tumorkonferenzen des onkologischen Netzwerks Oberschwabens am Krankenhaus St. Elisabeth statt, gemeinsam mit der Internistischen Onkologie, Allgemein- u. Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Radiologie und Radioonkologie. Dabei werden onkologische Patienten besprochen und eine gemeinsame Empfehlung für die optimale Behandlung individuell festgelegt. Weitere Fachabteilungen (Unfallchirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie, Thoraxchirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie, HNO, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Kinder- und Jugendmedizin) nehmen in Abhängigkeit der jeweils zu besprechenden Patienten teil. Die Präsentation histologischer Präparate erfolgt durch den der Klinik angeschlossenen Pathologen. Durch die regelmäßige Anwesenheit niedergelassener Hämatologen und Onkologen ist auch die Vernetzung stationärer mit ambulanter Therapie und Versorgung gewährleistet.

Die Kooperationspartner des onkologischen Zentrums

Unsere Hauptbehandlungspartner sind:

Weitere Behandlungspartner sind:

  • Psychoonkologie, Sozialdienst, Seelsorge, Physiotherapie,
    Rehaeinrichtungen, Hospiz, Palliativstation, Brückenpflege (Spezielle Ambulante Palliativversorgung), Schmerztherapie, Selbsthilfegruppe

Kooperationspartner:

Elisabethenstr. 19, 88212 Ravensburg

 

Patienteninformation

Ansprechpartner

Für Sie da:
Prof. Dr. med. Jentzmik
Prof. Dr. med.
Florian Jentzmik

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Leiter des Prostatakarzinomzentrums
0751/87-2819

St. Elisabethen-Klinikum, Ravensburg

Facharzt für Urologie

Curriculum vitae Prof. Dr. med. Florian Jentzmik

  • Seit Juni 2015 Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Oberschwabenklinik, Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
  • Zuvor kommissarischer Ärztlicher Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Ulm nach langjähriger oberärztlicher Tätigkeit
  • Facharztausbildung an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor Prof. Kurt Miller) und Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie (Ärztlicher Direktor Prof. H.J. Buhr)

Promotion:

  • Medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Habilitation:

  • Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Lehrbefugnis für das Fach Urologie

Professur:

  • APL-Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm

Veröffentlichungen, Vorträge, Gutachtertätigkeit

  • mehr als 40 Original- und Übersichtspublikationen in national und international anerkannten Fachzeitschriften
  • mehr als 50 Fortbildungsbeiträge auf CME-zertifizierten Veranstaltungen, nationalen und internationalen Kongressen
  • langjährige Gutachtertätigkeit bei internationalen Fachzeitschriften

Zusatzqualifikationen:

  • Zusatzbezeichnung: Medikamentöse Tumortherapie
  • Zertifizierter DaVinci®-Operateur

Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gesellschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)
  • European Association of Urology (EAU)
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) e.V.
  • Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO)