Zweiter neuer Linearbeschleuniger für das EK

Die Oberschwabenklinik beschafft bereits jetzt einen zweiten neuen Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie des Krankenhauses St. Elisabeth. Damit verfügt die Klinik für Radioonkologie ab Anfang 2016 über zwei Geräte der modernsten Bauart und damit über eine in der Region einzigartige technische Ausstattung.

Das Krankenhaus St. Elisabeth erhält einen zweiten Linearbeschleuniger der neuesten Generation, nachdem bereits im April das erste derartige Gerät in Betrieb genommen worden ist. Über Computermodelle wird exakt berechnet, wie sich die Strahlung im Patienten verteilt. Das ist Aufgabe eines Teams von drei Diplom-Physikern, zu denen Ulrich Beyer gehört.

Fast unscheinbar wirkt das neue flache Gebäude an der Westseite des EK neben dem bereits in Betrieb befindlichen neuen Bettenhaus und den mehrgeschossigen Bauten des zweiten Bauabschnitts. Doch dieses Haus hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Die Klinik für Radioonkologie unter der Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Bernhard Berger hilft hier kranken Menschen mit High-Tech-Medizin auf dem allerneuesten Stand.

Erst im April 2015 ist die neue Strahlentherapie in Betrieb gegangen. Zwölf Millionen Euro sind in Gebäude und Geräte investiert worden. Herzstück ist ein neuer Linearbeschleuniger. „Das Gerät kann einfach alles, was heutzutage in der Radioonkologie möglich ist“, freute sich PD Dr. Berger. Von vornherein war vorgesehen, dass auch der zweite Linearbeschleuniger des EK erneuert wird. Geplant war es aber erst mit Abschluss des zweiten Bauabschnitts im Jahre 2017.

Ein zweiter Therapieraum mit bis zu drei Meter dicken Mauern war bereits eingebaut, aber zunächst im Rohzustand belassen worden. Nun haben sich die OSK und der Landkreis entschlossen, den zehn Jahre alten zweiten Linearbeschleuniger schon jetzt durch einen neuen zu ersetzen. Es ist erneut eine Investition in Millionenhöhe in das neue EK. Der Ausbau des Therapieraumes hat bereits begonnen.  Einige Wochen wird es nach der Installation des Gerätes dauern, bis es Physiker und Techniker in akribischer Kleinarbeit einjustiert haben.

Für die Patienten bringt diese vorgezogene Investition viele Vorteile. Sie finden die Therapieräume der Strahlentherapie bereits demnächst gemeinsam an einem Platz in dem  neuen Haus der Radioonkologie und müssen nicht mehr mit den alten Räumen im Untergeschoss des Bettenhauses C vorlieb nehmen. Steht eines der beiden Geräte wegen technischer Arbeiten einmal nicht zur Verfügung, ist ständig für gleichwertigen Ersatz gesorgt. Die erweiterten Therapiemöglichkeiten der neuen Geräte ermöglichen schließlich die Behandlung einer höheren Zahl von Patienten.

Noch besser als die Linearbeschleuniger alter Bauart schonen die neuen Geräte umliegendes Gewebe. Sie haben eine höhere Dosierleistung und reduzieren die Behandlungszeit für Krebspatienten auf ein Minimum. Schnelligkeit ist in der Strahlentherapie wichtig für die Patienten, erläutert PD Dr. Berger. Die Patienten bewegen sich während der Therapie allein schon durch ihre Atmung ständig. Umso schneller das Gerät ist, umso präziser kann es den Tumor treffen.

„Dass wir bereits jetzt das neue zweite Gerät bekommen, stärkt unsere Möglichkeiten enorm“, freut sich der Chefarzt. Die Strahlentherapie ist ein wichtiger und unverzichtbarer des Onkologischen Zentrums am EK. Die Ravensburger Strahlentherapie hat schon dadurch ein Alleinstellungsmerkmal in der weiten Region, dass sie eigene Betten für stationäre Patienten führt.

Info

Auf die Heilkraft der Strahlen setzen die Ärzte nicht nur bei Krebspatienten, sondern auch im Falle gutartiger Erkrankungen. Die Strahlentherapie ist auch bei chronischen Entzündungen ein seit über 100 Jahren erprobtes Verfahren. Zum Einsatz kommt es am EK im Kontext der konservativen nicht-operativen Orthopädie.