Weitblick für das Wangener Krankenhaus

„Den Krankenhausbereich verlassen können um hier etwas zu verweilen - es wurde ein Ort geschaffen, der einen die Krankheit für kurze Zeit vergessen lässt“, hat Jörg Hempel, Erster Stellvertretender Geschäftsführer der Oberschwabenklinik, die Mitarbeiter des Krankenhauses Wangen bei der Eröffnung der Dachterrasse begrüßt. Geschäftsführung, IKP und Planungsteam haben in einer offiziellen Feier die Dachterrasse im 4. Obergeschoss eingeweiht und zur Nutzung übergeben.

Auf der neuen Dachterrasse am Westallgäu-Klinikum Wangen von links Swen Wendt (OSK), Jörg Hempel (Erster Stellvertretender Geschäftsführer), Margit Sigg (Eigenbetrieb IKP des Landkreises), Stefan Stüber (Freiraumsüd), Harry Wilhelm (IKP), Oberbürgermeister Michael Lang und Hubertus Buck (IKP)

Im Zuge des 2017 fertiggestellten Umbaus des vierten Stocks in eine neue Pflegestation, Innere und interdisziplinäre Privatpatienten, war ein neues Brandschutzkonzept erforderlich geworden. Dazu wurde die bereits bestehende Dachterrasse des Krankenhauses genutzt und entsprechend saniert. „Also wurde aus der Not eine Tugend gemacht“, so Stefan Stüber vom Planungsbüro Freiraumsüd. Die Dachterrasse sollte wieder für Patienten, Besucher und Mitarbeiter frei zugängig gemachen werden. Ziel war es, ein Konzept mit regionalem Bezug und hohem Wiedererkennungswert zu schaffen.

Die so auf der Dachterrasse neu entstandene Konstruktion wirkt wie ein pavillonartiges Haus, bestehend aus einem Ess-, einem Wohnbereich und einem Schlafzimmer. Die unterschiedlichen Räume auf der Terrasse, also die „Zimmer“, können je nach körperlicher Verfassung von den Patienten und ihren Besucher genutzt werden. Ein Mittagsschlaf ist genauso möglich wie ein Aufenthalt mit Besuch oder ein kleiner Rundgang an der frischen Luft.

Im Laufe des Planungsprozesses kam eine weitere Aufgabe hinzu: die Integration von Kunst am Bau. In Zusammenarbeit mit dem Fotokünstler Stefan Eigner aus Ulm wurde ein Konzept entwickelt, das in Bildern eine Wanderung zum Hochgratgipfel darstellt. Prägnante Punkte werden auf dem Weg, beginnend im Krankenhaus selber, durch die Station im 4. OG passiert und gipfeln auf der Dachterrasse, von der aus man die Nagelfluhkette sehen kann.

So ist eine dauerhafte Kunstausstellung entstanden. Neben seiner besonderen Silhouette sind die alte Gondelbahn und das unverkennbare Gipfelkreuz die wohl bekanntesten Wahrzeichen des Hochgrats. Durch die Technik der digitalen Mehrfachbelichtung und die Bildverschiebungen soll der Betrachter zum genaueren hinschauen animiert werden, um immer wieder neue interessante Bildbereiche zu entdecken.

„Die Konkurrenz zu anderen Häusern ist groß. Neues zu schaffen ist wichtig, um den Patienten auch optisch das Gefühl zu geben, dass sie hier am richtigen Ort sind“, so Oberbürgermeister Michael Lang. Es sei ein Bereich entstanden, in dem man sich gerne aufhalte. „Die Mitarbeiter, die immer höherem Druck ausgesetzt sind, haben wahrscheinlich im Alltag wenig Zeit den Platz zu genießen, aber es ist schon gut wenn man weiß, dass man es könnte“.