Medizinische Kinderakademie - Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere

Um das Impfen ging es bei der jüngsten Medizinischen Kinderakademie der Oberschwabenklinik. Über 150 Kinder, darunter auch Gruppen aus vier Ravensburger Kindergärten, waren ins St. Elisabethen-Klinikum gekommen. In einer kindgerechten Vorlesung und bei anschließenden Praktika an insgesamt sechs Stationen ließ sie das OSK-Team hinter die Kulissen des Klinikums blicken.

Was kann Bakterium "Günther" im Körper anrichten? Welche Mittel und Wege hat "Edgar", der Gesundheitspolizist, um die Übeltäter dingfest und unschädlich zu machen? Dr. Sebastian Hütker, Oberarzt an der Klinik für Kinder und Jugendliche, erklärte den Kindern bildhaft die Zusammenhänge. Zwölf Impfungen hätten sie bereits hinter sich, erfuhren sie. Erinnern konnten sie sich an die wenigsten daran. Zumeist wird im Kleinkinderalter ab dem 6. Lebensmonat geimpft.

Im Impfpass aber ist alles festgehalten, erklärte Dr. Hütker den Kindern. "Der Pass sieht auf der ganzen Welt gleich aus." Deshalb sei es sinnvoll und wichtig, das Dokument auf allen Reisen mitzuführen. "Mit dem Impfen schützen wir uns und andere", betonte der Kinderarzt. "Wenn wir uns alle impfen lassen, dann schaffen wir es sogar, dass es eine Krankheit auf der Welt nicht mehr gibt." Dr. Hütker nannte als Beispiel die Kinderlähmung. "Impfen hat dazu geführt, dass das Polio-Virus ausgerottet ist."

Gegen was kann man sich impfen lassen? Die Kinder konnten selbst viele Beispiele nennen. Tetanus, Grippe, Heuschnupfen, Tuberkulose oder Zecken. Und was verspüren die Kinder beim Impfen? "Ein kleiner Pieks", sagte Dr. Hütker und fragte: "Wer hat Angst vor Nadeln?" Zaghaft gingen ein paar Hände nach oben.

Wie man impft, das war das Thema einer der sechs Praktikumsstationen. Dr. Kerstin Kunz, Leitende Ärztin der EK-Notaufnahme, zeigte den Kindern, wie man eine Spritze aufzieht, wie man sie ansetzt und wie man sich am Ende mit einer Schutzkappe vor einer eigenen Verletzung durch die Nadel schützt. An einer Puppe konnten die Kinder die Spritze ansetzen und selbst einen Versuch starten.

Seit 15 Jahren gibt es nun die Medizinische Kinderakademie am EK. Sie ist unverändert eine Erfolgsgeschichte. Dem Team um Oberärztin Dr. Ulrike Korth ist es einmal mehr gelungen, ein Programm zusammenzustellen, das die Kleinen in den Bann gezogen hat. Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OSK engagieren sich bei jeder Kinderakademie für das Programm und die Betreuung.

Plätze bleiben bei der Kinderakademie so gut wie nie frei, die Veranstaltungen sind lange im Vorfeld ausgebucht. Der nächste Termine, eine Akademie speziell für Kindergärten, steht bereits für den 9. November. Sechs Anmeldungen liegen schon heute vor.