Dr. Wilfried Mayer nach 31 Jahren verabschiedet

Nach 31 Jahren als Arzt am Krankenhaus St. Elisabeth hat die Oberschwabenklinik den Chefarzt der Klinik für Gefäß-, Endovascular- und Thoraxchirurgie, Dr. Wilfried Mayer, in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Dr. Dominik Jost an, der Anfang August vom Katharinenhospital in Stuttgart nach Ravensburg wechseln wird.

Mit Dr. Mayer geht ein "Urgestein des EK", sagte Eva-Maria Meschenmoser, die Erste Landesbeamtin des Landkreises Ravensburg. Dr. Mayer kam 1984 als Assistenzarzt an das Haus, wurde 1992 zum Oberarzt ernannt und übernahm 2009 als Chefarzt die Leitung der Gefäßchirurgie.

Ein Begriff ist Dr. Mayer in Ravensburg nicht nur durch seine ärztliche Tätigkeit gewesen, sondern auch als Extremsportler. Meschenmoser erinnerte daran, dass er im November 2000 sogar am Desert Cup in Jordanien teilgenommen hat und für die 170 Kilometer durch die Wüste als zweitbester Deutscher 32 Stunden brauchte.

Trainiert hat Dr. Mayer für solch außergewöhnlichen Belastungen auf dem täglichen Weg zur Arbeit, den er von Schmalegg ans EK zu Fuß zurücklegte. Legendär sein Satz, mit dem er im Januar 2001 in der Schwäbischen Zeitung zitiert wurde. Gefragt, ob er sich bei Regen nicht lieber ins Auto setzen würde, lautete die Antwort: "Das wäre Drückebergerei." Eva Maria-Meschenmoser hob auch hervor, dass Dr. Mayer 2001 zum Leitenden Notarzt bestellt worden ist und sich um das Rettungswesen im Landkreis große Verdienste erworben hat.

"Die Rutenwache des DRK war sein Baby", bestätigte Dr. Olivia Goumas, die Leitende Oberärztin der Gefäßchirurgie, in ihrer Laudatio die Verdienste des scheidenden Chefarztes für den Rettungsdienst. Der zweite Notarzt, der alarmiert wird, wenn der erste bereits ausgerückt ist, habe in der Person von Dr. Mayer jahrelang in Schmalegg gewohnt. In der Klinik sei er nicht nur ein hervorragender Operateur, sondern auch ein ausgezeichneter Chef gewesen. "Wir verstehen uns als Einheit, was sich auch in der Patientenversorgung widerspiegelt."

Dr. Mayer verlässt eine Gefäßchirurgie, die ein unverzichtbares Standbein für das EK geworden ist, sagte OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf. Er erinnerte an die Zertifizierung zum Gefäßzentrum und an die Etablierung eines Wundzentrums. Mit seiner positiven, sympathischen und stets loyalen Art werde man Dr. Mayer am EK vermissen. Er sei ein Chefarzt gewesen, der mit seinem Optimismus und seiner Fröhlichkeit andere anstecken konnte.