Bruno Küber verabschiedet

Ein Ingenieur, der auch den Schraubschlüssel beherrscht

Nach fast 28 Jahren als technischer Leiter in den Häusern der Oberschwabenklinik ist Bruno Küber in den Ruhestand verabschiedet worden. Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf hob seine Verdienste als „exzellenter Fachmann für Haus-, Betriebs- und Umwelttechnik“ hervor. Direktor Jörg Hempel würdigte ihn als „einen Ingenieur, der auch noch Schraubenzieher und Schraubschlüssel beherrscht“.

Als Bruno Küber im Jahre 1992 seine Berufslaufbahn in den Krankenhäusern begann, gab es noch keine Oberschwabenklinik. Zuständig war er zunächst für die Krankenhäuser in Trägerschaft des Landkreises Ravensburg in Wangen, Bad Waldsee, Leutkirch und Isny. Mit Gründung der OSK wurde er gesamttechnischer Leiter des Unternehmens und damit verantwortlich auch für die Haustechnik im St. Elisabethen-Klinikum.

 Bruno Küber blickte anlässlich seines Abschieds zurück auf Jahrzehnte mit immer neuen Änderungen, Neuerungen und auch so manchen diskussionswürdigen Vorgaben und Vorschriften. Eines zog sich wie ein roter Faden durch all die Jahrzehnte: „Der finanzielle Rahmen war immer zu eng.“

Trotz aller Schwierigkeiten zieht er ein positives Fazit seines beruflichen Wirkens. „Wir haben viel bewegt und erreicht.“ Dabei kenne er keine Branche, die in sich selbst so krank ist wie das Gesundheitswesen. Dass es aber gelungen ist, stets die haustechnischen Grundlagen für einen erfolgreichen Medizin- und Krankenhausbetrieb zu gewährleisten, sei vor allem der Verdienst hoch engagierter Technikerteams und all der anderen Mitarbeiter, für die er verantwortlich war.

Wobei sich Bruno Küber nie zu schade war, selbst Hand anzulegen. Jörg Hempel erinnerte an die Nacht, als eines der OSK-Häuser wegen eines Stromausfalls kurz vor der Evakuierung stand. Küber rückte morgens um fünf mit seinem Werkzeugkoffer an, stieg hinab in die Keller und kümmerte sich selbst um das defekte Element. Erfolgreich, die Patienten konnten in ihren Betten bleiben.

„Niemand im Unternehmen kennt die Betriebstechnik vom Aufzug bis zur OP-Lüftung so gut wie Bruno Küber“, sagte Jörg Hempel. Dass die OSK beim wirtschaftlichen Energieeinsatz landesweit als ein Musterbeispiel gilt, sei wesentlich der Verdienst des technischen Leiters. Von der Hackschnitzelanlage in Wangen bis hin zum Blockheizkraftwerk im EK Ravensburg sei ihm Energieeffizienz ein Anliegen gewesen. Viel Know-how habe er für die OSK durch sein Engagement im regionalen Energienetzwerk gewonnen. Dass die OSK in diesem Zuge ausgezeichnet wurde, sei nicht von ungefähr gekommen.

Gelassenheit, Mut und Selbstvertrauen zeichneten Küber aus, meinte Jörg Hempel. „Solche Typen werden rarer!“ Ein Gedanke, den auch OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf aufgriff. Bruno Küber habe den Mut gehabt, auch unpopuläre Dinge anzupacken. Das gelte insbesondere für die Phase, als er im Zuge der OSK-Sanierung verantwortlich für ein übergreifendes Facility-Management wurde, was die Zuständigkeit für Küche, Logistik und Hauswirtschaft mit einschloss.

Die Technik wird Bruno Küber auch im Ruhestand nicht loslassen. Dafür sorgt schon ein Geschenk, das Nachfolger Martin Stürzl-Rieger namens der Kolleginnen und Kollegen überreichte: eine Dampfmaschine.